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hatte, ohne darinne das geringste zu ändern. Sie sind gar zu zärtlich, und machen sich über Umstände, die ich nicht einmal wahrnehme, einen Haufen Bedenklichkeiten. Wir sind in Schönthal nicht so gesinnet. Der Baron blieb bei seinem Entschluß, und schickte meinem Oncle den Brief so, wie Sie ihn gesehen haben. Den Tag darauf machte er ihm in Person einen Besuch, um zu sehen, wie er mit dieser Nachricht zufrieden wäre. Er nahm sich zugleich vor, diese Erzählung zu vermehren und zu verbessern, wenn er es rathsam finden würde. Der Herr v. N. ist mit der Art, wie Sie seine Glückwünsche sollen aufgenommen haben, überaus vergnügt gewesen. Er hat zwar allerlei Betrachtungen angestellet, ob die vergnügten Blicke, die der Baron Ihnen bei der Vorlesung der Glückwünsche angedichtet, mehr diesen oder dem Leser zugeeignet werden könnten: doch Herr Lampert, der alles gern zu seinem Vortheile ausleget, hat das erstere so geschickt behauptet, daß alle Zweifel

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Johann Karl August Musäus: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N *** in Briefen entworfen. Band 3. Michael Gottlieb Griesbach, Eisenach 1762, Seite 102. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grandison_der_Zweite_3.pdf/104&oldid=- (Version vom 1.8.2018)