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verschwunden sind. Sein Vergnügen würde vollkommen gewesen seyn, wenn ihm nicht der Punct von dem Französischen Sonnet und den demantenen Ohrenringen die Freude sehr gemäßiget hätten. Ich hätte mich mit dem Baron zanken mögen, daß er durch diese Erdichtung das unschuldige Vergnügen meines Oncles unterbrochen hat. Doch eben dieses hat zu einer neuen komischen Handlung Gelegenheit gegeben. Der Herr v. N. hat den Baron ersucht, ihm einen Rath zu ertheilen, wie er diesen tödtlichen Streich, den sein Gegner durch ein so glänzendes Geschenke seiner Liebe versetzt zu haben glaubte, fruchtlos machen könnte. Der Baron hat die Verwegenheit gehabt, ihm das anzurathen, was Sie so sehr fürchten, daß er Ihnen ein Geschenke machen sollte, das noch zweimal größer wäre, als das Sie von seinem Rival erhalten hätten, oder nach seiner Sprache mich auszudrücken, er sollte einen höhern Matador einsetzen. Fürchten Sie nichts, dieser Vorschlag ist sogleich verworfen worden.

Empfohlene Zitierweise:
Johann Karl August Musäus: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N *** in Briefen entworfen. Band 3. Michael Gottlieb Griesbach, Eisenach 1762, Seite 103. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grandison_der_Zweite_3.pdf/105&oldid=- (Version vom 1.8.2018)