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und schlage mich ins Angesicht, so oft ich daran gedenke. Ich habe die glückliche Gelegenheit, mich um Sie verdient zu machen, aus den Händen gelassen; ich habe mich durch Drohungen erschrecken und eintreiben lassen, meinen, und welches ich ohne eitlen Ruhm sage, Ihren ähnlichen Character zu verläugnen, und doch gleichwohl bin ich, welches paradox scheinet,

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Es ist wahr, ich habe mich durch diese Affaire nicht, wie ich wünschte, um Sie verdient gemacht, und deswegen bin ich auch nicht gesonnen, mich so weiß zu brennen, daß ich alle menschliche Schwachheit, die ich etwan in dieser Sache gezeiget, von mir removiren wollte: aber ich habe mich auch keines Hochverraths gegen Dieselben, wie mir von einigen will aufgebürdet werden, schuldig gemacht. Vernehmen Sie den ganzen Verlauf der Sache in zwei Worten, und hernach fällen sie mein Urtheil.

Empfohlene Zitierweise:
Johann Karl August Musäus: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N *** in Briefen entworfen. Band 3. Michael Gottlieb Griesbach, Eisenach 1762, Seite 9. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grandison_der_Zweite_3.pdf/11&oldid=- (Version vom 1.8.2018)