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so sey es keine Schande einen Schulmeister auf der gelehrten Bank neben sich zu haben. Was das schlimmste ist, so gehören die meisten Glieder dieser Akademie nur in sehr uneigentlichem Verstande zu den Gelehrten. Doch, wie gesagt, dieses alles macht nichts aus, weil unter den Gelehrten kein Rang beobachtet wird, Lampert aber ein grundgelehrter Mann, alle Mitglieder für gelehrt erkläret hat: so ist diese Akademie so gut, als wenn sie aus Staatsministern in Ordensbändern, Prälaten und Superintendenten bestünde, und Sie erhalten also dadurch alle Ehre, die Ihnen eine kaiserliche Akademie ertheilen könnte, wenn sie von Ihnen den Namen entlehnet hätte. Ich verspreche mir vortrefliche Werke von dieser Gesellschaft, und mache mir Hoffnung, nicht lange darauf warten zu dürfen, wenn Sie bey dem Entschluß bleiben, meinen Oncle zu besuchen. Ich könnte meinen Brief noch ziemlich verlängern, wenn ich heute Lust zu plaudern hätte, oder mich in eine ordentliche

Empfohlene Zitierweise:
Johann Karl August Musäus: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N *** in Briefen entworfen. Band 3. Michael Gottlieb Griesbach, Eisenach 1762, Seite 108. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grandison_der_Zweite_3.pdf/110&oldid=- (Version vom 1.8.2018)