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und neuer Wahrheiten sich ein so ehrwürdiges Ansehen verschafft haben, daß sie den berühmtesten Gelehrten aus den berühmtesten Völkern und in den berühmtesten Zeiten die Wage halten, wo sie solche nicht gar übertreffen. Anstatt aller Beweise darf ich nur die Königin der Wissenschaften, wie sie von einigen Gelehrten mit Recht ist genennet worden, oder die Seele aller Künste die herrliche Metaphysik anführen. Wie diese verehrungswürdige Disciplin den Grund aller menschlichen Erkenntniß erhält, zu einer jeden wichtigen Handlung aber die mit Vorsatz ausgeführet wird, ein großer Grad der Erkenntniß gehöret; so kann sie auch als der Grund aller großen Begebenheiten, die unsern Zeitraum merkwürdig machen, angesehen werden. Sie ist es, durch welche die Fürsten weislich regieren, die Generale Schlachten gewinnen, Städte in so viel Tagen einnehmen, als man ehedem Jahre dazu brauchte. Sie ist es, wodurch das Recht der Völker und einzelner Personen entschieden wird.

Empfohlene Zitierweise:
Johann Karl August Musäus: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N *** in Briefen entworfen. Band 3. Michael Gottlieb Griesbach, Eisenach 1762, Seite 114. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grandison_der_Zweite_3.pdf/116&oldid=- (Version vom 1.8.2018)