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selbst die Zigeunerinnen, die aus der Koffeetasse prophezeihen oder aus der Hand und der Stirn gut Glück prophezeien, nicht ausgeschlossen. Ich habe ihr angerathen diese Gesellschaft eher das Rathhaus der Weiber zu nennen als eine Akademie, damit unsere Gegend, die durchaus dem gelehrten Rom ähnlich werden soll, auch darinne demselben nicht ungleich sey. Das männliche Geschlecht soll zwar nie Sitz und Stimme darinnen haben, doch sollen diejenigen von unserm Geschlecht, welche zum besten der Frauenzimmer arbeiten und in ihrer Kunst etwas besonderes leisten, zu Ehrenmitgliedern aufgenommen werden. Süße Herren, Paruckenmacher, Schneider, Schuster und alle, die durch weisen Rath oder durch die That etwas beitragen den Reiz der Schönen zu erhöhen, werden das Diploma erhalten. Ich habe mich bemühet ihr zu beweisen, daß eine solche Geschaft nicht unter die gelehrten Societäten, wie Sie eine zu errichten im Begriffe sind, gehörte, wir hielten eine scharfe Disputation

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Johann Karl August Musäus: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N *** in Briefen entworfen. Band 3. Michael Gottlieb Griesbach, Eisenach 1762, Seite 147. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grandison_der_Zweite_3.pdf/149&oldid=- (Version vom 1.8.2018)