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miteinander. Sie verlangte einen Beweis, warum diese ehrlichen Leute, für welche sie eine Akademie anlegen will, nicht eben sowohl unter die Gelehrten zu rechnen wären, als der Bader Nikolaus und der Schulmeister zu Kargfeld. Ich verschwendete alle möglichen Distinctionen, um ihr diesen Irrthum zu benehmen und ihr den Unterschied unter einem Koch, Peruckenmacher und einem Bader oder Schulmeister recht deutlich zu machen; allein ich konnte nichts ausrichten. Ich wollte lieber dreimal Doktor werden, als wieder mit einem Frauenzimmer disputiren. Ihnen ist es vermuthlich vorbehalten, das Fräulein zu überzeugen, ich habe deswegen den Streit unentschieden gelassen, um in ihrem Amte keinen Eingriff zu thun. Ich sehe dieser Entscheidung mit eben so vielen Vergnügen als der Eröffnung Ihrer Akademie entgegen. Wenn es Ihnen mit dieser so wohl gelingt als mit den Versen bei Fräulein Julgen, so sind Sie nicht mit Gelde zu

Empfohlene Zitierweise:
Johann Karl August Musäus: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N *** in Briefen entworfen. Band 3. Michael Gottlieb Griesbach, Eisenach 1762, Seite 148. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grandison_der_Zweite_3.pdf/150&oldid=- (Version vom 1.8.2018)