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bekannt gewesen wären, oder ob er etwas von seiner Composition gesehen hätte. Er verneinte beides und gestund, daß weil es ihm jetzt noch an guten Büchern fehlte, sein Amt im Anfang ihm sauer ankommen würde, er ersuchte mich deswegen, weil er sähe, daß ich immer in Büchern läse, ihm einige zu lehnen, die er bei seiner Arbeit zu Rathe ziehen könnte. Es war mir unmöglich das Lachen hierbei zu verbergen; doch um dem ehrlichen Manne seine eingebildete Freude nicht zu stöhren, die nach Ihren Grundsätzen, unter allen Gütern, die wir besitzen, das vorzüglichste ist, ließ ich ihn in seinem süßen Irrthume, und machte ihm nur eine Erklärung von seiner neuen Würde, daß er ohne Abbruch derselben hier wohnen, Schulmeister bleiben, auch mich ferner informiren könnte; wegen des verlangten Buches aber verwies ich ihn zum Pfarrer. Allein er beschwerte sich sehr über diesen, daß er ihn wegen seines Glücks beneidete, ihm auch den Gebrauch seiner Bücher zu dieser Absicht abgeschlagen,

Empfohlene Zitierweise:
Johann Karl August Musäus: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N *** in Briefen entworfen. Band 3. Michael Gottlieb Griesbach, Eisenach 1762, Seite 158. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grandison_der_Zweite_3.pdf/160&oldid=- (Version vom 1.8.2018)