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hat man für gut befunden, auch ihm eine Stelle in dieser neuen Akademie anzuweisen. Obgleich keine öffentliche Proben seiner Gelehrsamkeit und tiefen Einsicht in die Wissenschaften der Welt vor Augen liegen: so hat man doch, wegen seines in der gelehrten Welt berühmten Namens, ihm dieser Ehre theilhaftig machen wollen; denn einer von seinen Anherren, der es wenigstens dem Namen nach ist, war vor Zeiten ein gewaltiger Disputator, daß er sich auch unterstanden hat, mit dem Doctor Luthern anzubinden. Damit er auch wisse, was es eigentlich heist, ein Mitglied einer gelehrten Gesellschaft zu seyn: so soll er freundlich wissen, daß er, so bald ihm die Akademie diese Ehre ertheilet hat, gleichsam ein Professor worden ist; denn er hat die Macht, in dieser gelehrten Versammlung wöchentlich einmal zu erscheinen, und wenn die Reihe an ihm ist, solche mit einer gelehrten Abhandlung zu unterhalten, da denn alle Anwesende seine Zuhörer sind, und ihn als den Lehrer betrachten. Es ist dieses keine

Empfohlene Zitierweise:
Johann Karl August Musäus: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N *** in Briefen entworfen. Band 3. Michael Gottlieb Griesbach, Eisenach 1762, Seite 164. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grandison_der_Zweite_3.pdf/166&oldid=- (Version vom 1.8.2018)