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mit ihrem Gemahl auf Discretion verfahren zu lassen, ordentlich pflegt sie dieses Vorrecht nur für sich zu behalten und aus ihm zu machen was sie will. Die den Spaß einsahen, waren bemühet ihn nicht zu verderben, und die alles im Ernste aufnahmen, fingen an große Gedanken von unserm Oncle zu bekommen. Der Herr v.H. konnte sich nicht genug wundern, daß sein Freund noch einen Geschmack an Wissenschaften fand, die er vor Zeiten aufs äußerste gehasset hatte. Er hörte die Reden mit einer Aufmerksamkeit an, die ich nie, auch selbst in der Kirche nicht an ihm bemerket habe. Die Alterthümer von Dürrenstein erhielten bei ihm so vielen Beifall, daß er dadurch aufgemuntert wurde, alle Seltenheiten seines Rittersitzes der Länge nach zu erzählen. Nur das einzige war ihm räthselhaft, warum der Herr v. W. zum Präsidenten einer gelehrten Gesellschaft wäre erwählet worden, der doch seinen Namen nicht zu schreiben wüßte, da ihn aber unser Oncle sagte, daß es mit einem

Empfohlene Zitierweise:
Johann Karl August Musäus: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N *** in Briefen entworfen. Band 3. Michael Gottlieb Griesbach, Eisenach 1762, Seite 195. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grandison_der_Zweite_3.pdf/197&oldid=- (Version vom 1.8.2018)