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ferner fallen unter den Spott der gelehrten Zeitungsschreiber, wenn sie erfahren würden daß ein Magister eben das unternommen und ausgeführet hätte, was Kaisern und Königen schweer worden wäre: so würden sie, aus Neid, ihn dergestalt zwischen die satirischen Sporen fassen, daß er alle seine philosophische Gelassenheit würde aufbiethen müssen, um bei diesen Anfällen gleichgültig zu seyn. Doch wie er ohne sonderlichen Schaden und ohne jemands Hülfe wieder aufgestanden wäre: so würde seine Ehre und guter Name bei dem Wachsthum der Akademie auch wieder empor steigen und über alle Neider und Misgünstige triumphiren. Uebrigens fügte er hinzu, wollte er nicht viel Geld nehmen und diesen Fall nicht gethan haben: die Alten hätten sich allezeit gewünscht, daß bei einem außerordentlichen Glücke sie auch ein kleines Unglück beträfe, und wenn ihnen dieses nicht von freien Stücken zugestoßen wäre, so hätten sie sich selbst einen Verdruß oder Schaden verursachet, um die Götter dadurch abzuhalten

Empfohlene Zitierweise:
Johann Karl August Musäus: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N *** in Briefen entworfen. Band 3. Michael Gottlieb Griesbach, Eisenach 1762, Seite 201. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grandison_der_Zweite_3.pdf/203&oldid=- (Version vom 1.8.2018)