Seite:Grandison der Zweite 3.pdf/238

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Ueberschlag machen können, ob das Jahr fett oder mager an Accidenzien seyn werde. Doch seitdem diese Thür Anno Neune durch einen gewaltigen Sturmwind eingeworfen worden, und eine neue an deren Stelle kommen ist, will sich heut zu Tage Niemand mehr daran sehen lassen. An dem alten Kirchthurm soll ein Schallloch gewesen seyn, wo man, wenn man den Kopf hindurch gesteckt, alles hören können, was im ganzen Dorfe ist gesprochen worden, wenn die Leute auch gleich heimlich mit einander geredet haben, aber dieses Schallloch ist eben so wohl als der Thurm mit verbrannt. Der Wetterhahn auf den Thurme ist so künstlich zugerichtet gewesen, daß er allezeit gekrähet hat, wenn der Schulmeister oder Schulze habe sterben wollen, oder wenn ein andres großes Unglück den Ort bevorgestanden hat. In der Nacht vorher, ehe das Feuer ausgebrochen, hat er auch dreimal laut gekrähet, daß er von vielen Leuten ist gehöret worden. Vor dem Dorfe auf dem Wege nach Kargfeld, rechter Hand

Empfohlene Zitierweise:
Johann Karl August Musäus: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N *** in Briefen entworfen. Band 3. Michael Gottlieb Griesbach, Eisenach 1762, Seite 236. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grandison_der_Zweite_3.pdf/238&oldid=- (Version vom 1.8.2018)