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stehen drei steinerne Kreuze, und man ist nicht einig, was sie eigentlich bedeuten sollen, einige sagen, es wäre im dreißigjährigen Kriege eine Schlacht bei Dürrenstein gehalten werden, in welcher drei große Generals geblieben, die an dem Orte wo die Creuze stünden, wären beerdiget worden, andere sagen, diese Creuze wären in einer Nacht einmal aus der Erde gewachsen, wie die Schwämme, worauf der dreißigjährige Krieg alsdenn entstanden wäre. Einige schreiben denenselben allerlei Kräfte zu. Wer zu dreimal dreienmalen um solche herumlaufen kann, und zwar in einem Othen, der soll einen großen Schatz heben, der, wie man sagt, darunter verbogen liegt. Wer zornig ist und über den größten von diesen Steinen zwölf mal wegspringt, dem soll die Bosheit vergehen, etliche Innwohner probiren dieses auch mit ihren bösen Frauen, und nöthigen sie darüber zu springen, so oft sie vorbei gehen, wovon sie unvergleichlich fromm werden sollen. Zwischen Dürenstein und Schönthal auf halben Wege stehet

Empfohlene Zitierweise:
Johann Karl August Musäus: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N *** in Briefen entworfen. Band 3. Michael Gottlieb Griesbach, Eisenach 1762, Seite 237. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grandison_der_Zweite_3.pdf/239&oldid=- (Version vom 1.8.2018)