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Ihres Herrn Vaters, der ihn, nach meiner Vermuthung, zu der Entschließung bringen würde, mich zu seinen Substituten und zu Ihrem ehelichen Gehülfen anzunehmen; allein da dieser gewünschte Zufall sich nicht nach Wunsche hat ereignen wollen, so scheint mein Unstern das Glück, welches ich in kurzer Zeit zu besitzen hoffte, mir aus den Händen winden zu wollen. Ich habe in Erfahrung gebracht, daß der Hochadliche Gerichtshalter zu Schönthal, nicht nur lange ein Auge auf Sie gehabt, sondern auch dieses ohnlängst Ihrem Herrn Vater zu verstehen gegeben hat. Im Anfang, da mir diese Nachricht zu Ohren kam, lachte ich nur darüber, ich sagte bei mir selbsten: von diesem habe ich nichts zu fürchten, Herr Wendelin ist ein verständiger Mann, und Jungfer Hannchen so klug als schöne, der gute Advocate wird alle seine Fechterstreiche vergebens anwenden, und als ein Jurist mir, der ich zur theologischen Facultät gehöre, den Vorzug lassen müssen. Diese Monade von einem Rechtsgelehrten schien

Empfohlene Zitierweise:
Johann Karl August Musäus: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N *** in Briefen entworfen. Band 3. Michael Gottlieb Griesbach, Eisenach 1762, Seite 265. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grandison_der_Zweite_3.pdf/267&oldid=- (Version vom 1.8.2018)