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haben, der bei Hannchen glücklicher seyn würde als Sie. Gelingt Ihnen hierdurch Ihr Vorhaben, daß Ihr Nebenbuhler sich darüber zu Tode ärgert, so dürfen Sie das Spiel nur da wieder anfangen wo Sie es jetzo gelassen haben, und alsdenn werden Sie doch auf die eine oder andere Weise in Ihrer Liebe glücklich seyn. Beim Schlusse meines Briefes fällt mir noch ein sehr gutes Mittel ein, wie Sie sich um Ihre Schöne verdient machen und Ihren Rival für seine Verwegenheit züchtigen können, Sie haben ja noch den Säbel, den Sie als Husar ehemals geführet haben, glücklicher Weise hat es sich gefügt daß mein Gerichtshalter auch einige Jahre unter den Husaren gedienet hat, wie wäre es, wenn Sie, anstatt sich mit ihm in einen Gelehrten Weltstreit einzulassen, auf gut husarisch auf den Hieb eins mit Ihm wagten? Es wird mir ein besonderes Vergnügen seyn diesen Scharmützel beizuwohnen. Wenn Sie in meinem Gebiethe ihre Sache ausmachen wollen, so verspreche ich Ihnen, im Fall Sie Ihren Gegner aus den Sattel heben, frei und sicher Geleit: sollte Ihnen dieses aber selbst begegnen, so mache ich mich anheischig, ohngeachtet der Aussprüche des tridentinischen Concilii, Ihnen ein ehrliches Begräbniß zu verschaffen, wenigstens würde man auf diese Weise am ersten sehen,

Empfohlene Zitierweise:
Johann Karl August Musäus: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N *** in Briefen entworfen. Band 3. Michael Gottlieb Griesbach, Eisenach 1762, Seite 293. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grandison_der_Zweite_3.pdf/295&oldid=- (Version vom 1.8.2018)