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ist ganz melancholisch, daß ihm seine Liebste aus dem Garne gegangen ist, unterdessen will er es mit Ihrem Gerichtshalter weder auf den Hieb noch auf eine Disputation angehen, um ihm seine Beute strittig zu machen. Sein Unglück hat ihn seit etlichen Tagen so schmeidig gemacht, daß man ihn wie einen Polzen durch ein Blasrohr schießen könnte, da er vorhero in keinem Schlote Raum gehabt hätte. Wenn Sie Ihren Gerichtshalter dahin bringen könnten, daß er ihn sein Mädchen wieder abträte, so wollte ich den alten Wendelin verzeihen. Ich erwarte auf diesen Brief von Ihnen bald eine Antwort und bin

Ihr
aufrichtiger Freund
v. N. 


XVI. Brief.
Der Herrn v. F. an den Herrn von N.
den 18 Dec.

Sie sind noch ziemlich ungedultig für einen Liebhaber nach der heutigen Welt. Wenn ich einige Tage ein tiefes Stillschweigen beobachtet und Ihren Auftrag, Sie bei Ihrer Liebe mit gutem Rathe zu unterstützen,

Empfohlene Zitierweise:
Johann Karl August Musäus: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N *** in Briefen entworfen. Band 3. Michael Gottlieb Griesbach, Eisenach 1762, Seite 304. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grandison_der_Zweite_3.pdf/306&oldid=- (Version vom 1.8.2018)