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auch sicher, daß ihm seine Braut nicht wieder umkehren würde; ich hingegen stehe in Gefahr, Braut und Maalschatz zu verliehren. Wenn ich erstlich das Wort von ihr habe, wohlverstanden, ihr ungezwungenes dürres Jawort, hernach soll sie einen Diamantschmuck bekommen, dessen keine Fürstin sich schämen dürfte; aber auf gerathewohl verdistillire ich keinen Heller an ihr. Glauben Sie nicht, daß mich der Geiz zurück hält, Ihrer Methode zu folgen, und durch Bestechungen den Anfang zu machen, das Herz des Fräuleins zu gewinnen: ich will, wie Herr Grandison, wegen der Person und nicht wegen der Geschenke geliebt seyn, dabei hat es sein Verbleiben. Mit der eigensinnigen Frau v. W. will ich nichts mehr zu thun haben, ich glaubte, wenn ich sie und ihren Schatz auf der Seite hätte, so wären alle Aussenwerke und Defensen der Vestung in einer Gewalt, wenn ich alsdenn hier meine Batterien anlegte; so würde ich dadurch die Citadelle selbst zu commandiren im Stande seyn, um solche zur baldigen

Empfohlene Zitierweise:
Johann Karl August Musäus: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N *** in Briefen entworfen. Band 3. Michael Gottlieb Griesbach, Eisenach 1762, Seite 47. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grandison_der_Zweite_3.pdf/49&oldid=- (Version vom 1.8.2018)