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Ihren Geburtstag zum Spase, mit einem Kuchen celebrirte, darauf ich Sie zu Gaste bat, solchen nunmehro aufs feierlichste, jedoch in der Stille zu begehen. Erlauben Sie, daß ich Ihnen von dieser Feierlichkeit, bei der jetzigen Zurückkehr Ihres Geburtsfestes, eine kleine Beschreibung mache.

So bald dieser glückliche Tag anbricht, kleide ich mich aufs beste an, als wenn ich bei Hofe erscheinen wollte. Beim Frühstück trinke ich Ihre Gesundheit, und wiederhole sie bei der Mittagsmahlzeit und auf den Abend; alles schmeckt und bekommt mir besser an diesem frohen Tage. Ich trinke oft, um mich Ihrer oftmals zu erinnern, und jeder Becher wird mit einem neuen Wunsche für Ihr Wohlergehn begleitet. Eine Begeisterung, die mich bald überrascht, macht mich zum Dichter. Zwanzig Lobgesänge habe ich Ihnen zu Ehren bereits verfertiget, die ich aber als Geheimnisse verwahre. Der ein und zwanzigste wagt es endlich, Ihnen unter Augen

Empfohlene Zitierweise:
Johann Karl August Musäus: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N *** in Briefen entworfen. Band 3. Michael Gottlieb Griesbach, Eisenach 1762, Seite 60. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grandison_der_Zweite_3.pdf/62&oldid=- (Version vom 1.8.2018)