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Walküre des Goldes, herrliches Weib,
Melde dem Manne, der voller Leid
Sucht Södulkolla:
„Ich, der Schenke von Odins Biere,
Reite zur Nacht auf dem flinken Tiere
Noch bis Gilsbacka!“ –

Svein dachte über den Sinn dieses Liedes nach, dann sagte er:

Der Mann ist kein Dieb! –
Das ist mir lieb! –
Der Verse Meister! –
Allein, wie heißt er? –

Svein ritt im scharfen Trabe weiter. Es wehte und regnete stark. Endlich erblickte er von ferne den Reiter im dunklen Mantel. Bald tauchte die Gestalt auf, bald verschwand sie wieder, je nachdem der Weg sich hob, oder senkte.

Der Abend brach an, und Gretter, angelangt am Hofe Gilsbacka, sprang aus dem Sattel.

Grim Thorhallsohn, der Bruder seines Schwagers Gamle, war hier der Hauswirt, empfing ihn mit offenen Armen, und führte ihn in sein Haus.

Ein Knecht nahm, auf den Wink des Herrn, der Södulkolla Zaum und Sattel ab, und ließ sie grasen.

Eingetreten, erzählte Gretter lachend, wie er zu dem Pferde gekommen sei, und wie er darob ernstlich verfolgt werde.

In demselben Augenblick reitet Svein auf den Hof, bemerkt die Södulkolla grasen, und steigt ab.

Dort das Pferd! –
Hier der Herd! –
Wo der Mann,
Der drob kam? – –
Herr, ich bitte,
Zahlt die Miete! – –

Gretter, der eben im Schlafhause seine nassen Kleider abstreifte, hörte das Lied durch die Bretterwand hindurch und antwortete schlagfertig:

Empfohlene Zitierweise:
Emil Dagobert Schoenfeld: Gretter der Starke. Schuster & Loeffler, Berlin 1896, Seite 112. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Gretter_der_Starke.pdf/130&oldid=- (Version vom 1.8.2018)