Seite:Grimm Linas Maerchenbuch II 079.jpg

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Als sie aber in die Gänge eintraten, erstaunten sie über die Pracht, die ihnen allenthalben entgegen leuchtete. Und als sie die Marmorstufen hinaufstiegen, kam ihnen eine königlich geschmückte Jungfrau entgegen, und hinter ihr viele reichgekleidete Frauen und Herren. Aber die Jungfrau warf sich vor Allen in Brunnenstarks Arme, und sagte: „Sehet, der ist mein Retter, der mich von der Verzauberung erlöset, in der ich schon tausend Jahre gebannt lag. Darum ist es billig, daß ich ihm alles zu eigen gebe, was ich besitze. Er soll mein Gemahl werden, und fortan bei mir wohnen, und mein Land beherrschen, als sein Eigenthum.“ Darauf wandte sie sich zu Brunnenstark, und sprach: „Dafern Ihr anders wollt, so kommt, und laßt uns alsogleich den Brauttanz halten.“

Da eilte Brunnenstark mit ihr alsobald in den festlich erleuchteten Tanzsaal, und tanzeten voraus, und ihnen nach tanzeten hundert Paare Frauen und Ritter, und hatten alle Raum, so groß war der prächtige Tanzsaal.

Indessen liefen aber die Diener, und bestellten die köstliche Tafel im Nebensaale, und riefen sich’s durch die Gänge nach, Einer dem Andern, und fragten sich: „Weißt du, was es gibt? der Prinzessin Bräutigam ist kommen, und halten eben den Brauttanz zusammen im Saale.“

Als aber der Tanz jetzt geendet war, traten alle in den

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Albert Ludwig Grimm: Lina’s Mährchenbuch, Band 2. Julius Moritz Gebhardt, Grimma [1837], Seite 79. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grimm_Linas_Maerchenbuch_II_079.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)