Seite:Grimm Linas Maerchenbuch II 143.jpg

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„König Leu! König Leu!
Diene treu! diene treu.
Packe mir die Riesenkatzen,
Tödte sie mit deinen Tatzen.“

Und der Löwe stürzte hervor, und fiel mit schneller Wuth die Leoparden an. Aber die beiden packten den Löwen, und wären wohl seiner Meister geworden. Doch Groß Ott ritt näher, und spießte den einen derselben; den andern besiegte der Löwe, und zerriß ihn mit seinen Tatzen.

Solches ersehend ergrimmte der Zauberritter noch mehr, und raufte sich von seinen Haaren aus, und warf sie hinab. Und die Haare wurden zu giftigen Schlangen, und die Schlangen ringelten sich, und stellten sich in die Höhe, und sprangen dann plötzlich, wie empor geschnellt, an ihnen hinauf. Da scheuten wohl die Rosse Groß Otts und Leutholds, aber sie selbst hatten ihre Visire herabgezogen, und waren so in ihren Helmen und Harnischen sicher gegen den Biß des giftigen Schlangengewürmes. Aber Adelbert war ihm Preis gegeben. Doch er spielte auf seinem Saitenspiel, und die Schlangen, die ihn berührten, fielen getödtet zu Boden. Und von Leutholds und Groß Otts Klinge getroffen, fiel manche in Stücken wieder herab. Da sah der Zauberritter, daß solche Mittel vergebens wären, und versuchte das letzte, indem er herüber rief: „Ich weiß wohl, was Ihr wollt. Ihr wollt Rosablanka haben, die blasse Jungfrau? Ich

Empfohlene Zitierweise:
Albert Ludwig Grimm: Lina’s Mährchenbuch, Band 2. Julius Moritz Gebhardt, Grimma [1837], Seite 143. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grimm_Linas_Maerchenbuch_II_143.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)