Seite:Grimm Linas Maerchenbuch I 090.jpg

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Arzt hilft ihn auf einen Sitz bringen.
Habt Ihr gar nichts schnell zu Handen,
Ihm die Schläfe einzureiben?

Roselinde.
Nichts als diese Balsamflasche,
Die Herr Mordi mir gegeben,
Aber dieser Balsam heilet
Nur bei innerem Gebrauche.

Arzt nimmt sie.
Ach, das ist er! Dank dem Himmel.
 (Er öffnet die Flasche und netzt Schira die Lippen mit dem Balsam.)
Ich benetz’ ihm nur die Lippen,
Und alsbald wird er erwachen.

Schira seufzt aus tiefer Brust.

Roselinde.
Ja er kommt schon wieder zu sich.
Dank dem Himmel! Dank, Herr Mordi!

Arzt.
Ja, das ist der Lebensbalsam,
Der vom Lebensbaume quillet,
Der nur einmal wächst auf Erden,
Fern von hier, in Mordi’s Garten.

Empfohlene Zitierweise:
Albert Ludwig Grimm: Lina’s Mährchenbuch, Band 1. Julius Moritz Gebhardt, Grimma [1837], Seite 90. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grimm_Linas_Maerchenbuch_I_090.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)