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Dritte Scene.
(Mordi’s Garten.)
Mordi im Grase liegend, Roselinde ihn suchend, Misekätzchen hinter ihr.


Roselinde.
Wo er ist, der arme Mordi?
 (ruft.)
Mordi! – Bin den ganzen Garten
Jetzt schon nach ihm durchgelaufen,
Habe laut und oft gerufen.
 (ruft wieder:)
Mordi! Mordi! lieber Mordi!
– Ei, was liegt denn da im Grase?
Ist er das? – Ach, ja! das ist er.
Ach, wie klein ist er geworden!
Oder ist er gar gestorben?
 (sie geht hin.)
Nein er lebt, denn sichtbar dehnet
Sich der Leib – das kommt vom Athmen.
Aber, ach, wie muß er krank sein!
Denn er ist so abgezehret,
Eingeschrumpft fast bis zur Hälfte.
 (Sie kniet nieder zu ihm.)
Wie er jetzt die Augen wendet,
Und mich ansieht! Armer Mordi!

Empfohlene Zitierweise:
Albert Ludwig Grimm: Lina’s Mährchenbuch, Band 1. Julius Moritz Gebhardt, Grimma [1837], Seite 111. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grimm_Linas_Maerchenbuch_I_111.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)