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Roselinde.
Bist Du wirklich mein Herr Mordi?

Mordi.
Gib mir schnell vom Lebensbalsam,
An dem Herzen sitzt der Tod mir.

Roselinde hält ihm die Balsamflasche an die Lippen.
Da! da! trinke!

Mordi trinkt.
 Ach, wie heilsam!
 (Er trinkt mehr, steht auf.)
Liebe, liebe Roselinde,
Sieh schon bin ich ganz genesen.

Roselinde.
Ach, wie bin ich nun so glücklich,
Daß Du jetzt ein Mensch geworden,
Aber wirst Du auch nicht wieder
In ein Ungeheu’r verwandelt?

Mordi.
Sei nicht bange, Roselinde.
Du hast mir mit Deinen Händen
Freundlich meinen Kopf gestreichelt,
Der so furchtbar häßlich aussah,
Und das lös’te allen Zauber.

Empfohlene Zitierweise:
Albert Ludwig Grimm: Lina’s Mährchenbuch, Band 1. Julius Moritz Gebhardt, Grimma [1837], Seite 113. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grimm_Linas_Maerchenbuch_I_113.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)