Seite:Grimm Linas Maerchenbuch I 143.jpg

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den Mönch weiter gehen, und ging die Treppe hinauf, und setzte sich hinter den Tisch in der Stube, und forderte sich ein Schöpplein. Und als er nun eine Weile da gesessen fing er an zu geigen, und alle Gäste fingen mit großer Lust an zu tanzen, und der Wirth tanzte unter den Gästen herum mit den Aufwärtern.

Es gefiel aber Allen wohl, denn es waren lauter lustige Gesellen. Und sie bezahlten reichlich, und wenn er aufhörte, so ließen sie sich immer wieder ein Neues von ihm aufspielen, und die Leute, so auf der Gasse vorbeigingen, tanzten auch, wenn sie die Geige hörten.

Der Mönch war aber gar böse auf den kleinen Frieder, daß er ihm sein Geld all genommen, und ging hin vor den Richter des Städtleins, und verklagte ihn bei demselben. Da sprach der Richter: „Ja, wenn wir wüßten, wo der Schalk sitzt, so wollten wir ihn schon strafen für seine Possen.“

„Ei,“ antwortete der Mönch, „da schickt nur den Haltfest, Euern Büttel, nach ihm aus, er soll sehn, ob nicht im Wirthshaus zum Schwanen ein klein Bürschlein sitzt mit krummen Beinen, das eine Geige bei sich hat, und ein lang Vogelrohr.“

Da schickte der Richter seinen Büttel nach ihm aus. Als der aber hinkam nach dem Wirthshaus zum Schwan,

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Albert Ludwig Grimm: Lina’s Mährchenbuch, Band 1. Julius Moritz Gebhardt, Grimma [1837], Seite 143. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grimm_Linas_Maerchenbuch_I_143.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)