Seite:Grimms Märchen Anmerkungen (Bolte Polivka) I 063.jpg

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De Mont en de Cock, Vlaamsche Vertelsels 1898 S. 284. Teirlinck p. 118. Dänisch: Grundtvig, Minder 2, 208. Kristensen, Skjämtesagn S. 97 und Fra Bisdestue 1, 131. Schwedisch in Hackmans Register nr. 1610. Sardinisch im Aichivio 2, 501 ‘La culbulitta di li fichi’. Imbriani, Novellaja fiorentina 1877 nr. 46. Nerucci nr. 26 ‘La novella di sonno’ = Marc Monnier p. 236. Spanisch: Boira, El libro de los cuentos 1, 296 (1862). Slovakisch bei Dobšinský 2, 86 nr. 9, wo der Bauer den erwarteten Lohn unter vier Wachen verteilt und 100 Stockschläge erbittet. Kleinrussisch im Etnograf. Zb. 3, 145 nr. 7 (300 Schläge an zwei Wachen und einen Juden) und Etnograf. Zbirnyk 12, 193 nr. 192 (Petro bringt dem Könige Boleslaus einen Hecht und einen Fuchs, die sich ineinander verbissen haben, und erbittet 100 Stockschläge für die Wachen, wird zum Edelmann gemacht). Polnisch bei Ciszewski nr. 148–150 (Schläge an drei Soldaten und einen Juden, oder an drei Juden; in nr. 149 erträgt der Bauer selber die Hälfte der 100 Schläge). Čechisch aus Mähren bei Menšík S. 112 nr. 38. (Der Bauer bringt dem Grafen Berka einen besonderen Fisch, wie in den englischen Gesta Romanorum, im Pfaffen von Kalenberg, im vlämischen Schwank, im toscanischen bei Nerucci und in der polnischen Erzählung aus dem Fürstentum Teschen bei Malinowski 1, 20, in einer weißrussischen bei Seržputovskij S. 71 nr. 38, sowie in einer indischen bei Bompas p. 141 nr. 40. Einen Fuchs und Hecht wie im pommerschen Märchen bringt der Bauer im kleinrussischen aus Ostgalizien im Etnogr. Zb. 6, 141 nr. 332 und bei Šuchevyč S. 148 nr. 86 zum Herrn und erbittet für sich und den Juden je 50 ‘Prügel’ (buk = Buche und Stockschläge)[1]. Frische Feigen bringt ein Bursch der kranken Prinzeß im slavonischen Märchen Zbornik jslav. 16, 143 nr. 19. Anderwärts hat der Bauer eine verlorene Wertsache gefunden: im polnischen Schwank aus Oberschlesien bei Malinowski 2, 86 einen Orden, den der alte Fritz im Manöver bei Charlottenburg verloren, im kleinrussischen aus Nordungarn (Etnograf. Zbirnyk 2, 2, 37),


  1. Ähnlich lautet der oben S. 59 angeführte Tiroler Schwank. Auch im Etnograf. Zbirnyk 6, 139 nr. 330 verkauft der Bauer dem Juden 50 Prügel (búkiw), von den 100, die er im Kartenspiel mit seinem Herrn für sich gewonnen hatte. Ebd. S. 140 nr. 313 soll der Bauer die Prügel (buky) für ein Vergehen erhalten, ebenso in einem polnischen Schwanke aus der galizischen Tatra (Mater. antropol. 3, 2, 152). Kaindl, Die Huzulen 1894 S. 51.
Empfohlene Zitierweise:
Johannes Bolte, Jiří Polívka: Anmerkungen zu den Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm I. Dieterich’sche Verlagsbuchhandlung, Leipzig 1913, Seite 63. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grimms_M%C3%A4rchen_Anmerkungen_(Bolte_Polivka)_I_063.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)