Seite:Grimms Märchen Anmerkungen (Bolte Polivka) I 146.jpg

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Grimms Sammlung). – Polnisch in Zbiór wiad. 8, 308 nr. 7 (Goldfisch); aus dem Gouv. Plock in Zbiór wiad. 2, 164 (St. Michael spricht aus der zu fällenden Birke; das Ehepaar in Bären verwandelt). Jüdisch aus Ostgalizien im Zbiór 17, 296 nr. 30 (vgl. Am Urquell 5, 185); ein armer Mann, der vom Propheten Elias einige Gulden bekommen hat, um die Feiertage recht halten und ein Wirtshaus pachten zu können, begehrt ein Jahr später ein ganzes Dorf zu pachten, wieder nach einem Jahre ein Dorf zu besitzen, dann ein ganzes Land zu kaufen, endlich allwissend zu werden. – Čechisch aus Ungarisch-Brod bei Kolář Kochovský, Z chatek S. 22 (Goldköpfiger Vogel). – Wendisch bei Haupt-Schmaler 2, 175 nr. 14 = Haupt, Sagenbuch 2, 217 nr. 317 ‘Vom armen Manne, der die vielen Kinder hat’ (klettert auf einer Eiche zu Petrus hinauf). – Slovinzisch bei Lorentz S. 113 nr. 98. – Großrussisch bei Afanasjev³ 1, 54 nr. 39 = Goldschmidt S. 117 nr. 13 ‘Goldfischchen’ = Brandt 1, 148 = Léger nr. 16 ‘Le poisson d’or’. Puschkin, Fischer und Fischerin, deutsch von Bodenstedt, Gesammelte Schriften 4, 30 (1866), französisch im Athénæum français 1855, 686. Afanasjev³ 1, 55 nr. 40 = Brandt 1, 154 ‘De inhalige oude vrouw’ (ein Baum spendet; die Eheleute werden in Bären oder Hunde verwandelt). Aus dem Gouv. Wologda bei Ivanickij S. 190 nr. 16 (aus dem Baume, den der Bauer fällen will, springt ein goldköpfiger Kater heraus). Bei Afanasjev³ 1, 55 nr. 40 Var. 1 (aus Gouv. Perm) und Var. 2 (aus Gouv. Jenisej) tritt ein Fuchs oder ein Vögelchen auf; als die Eheleute Heilige sind und Brot und Geld fordern, antwortet das Vögelchen: ‘Heilige essen doch nicht, Heilige brauchen doch kein Geld!’ – Weißrussisch aus dem Gouv. Minsk bei Gliński³ 3, 60 nr. 3 (ähnlich Puschkin). Romanov 3, 359 nr. 89 (Kater). In einigen Varianten (Dobrovoljskij 1, 640; großrussisch bei Chudjakov 1, 132 nr. 37; kleinrussisch in Etnograf. Obozr. 9, 129, Etnograf. Zbirnyk 13, 99 nr. 286; lettisch im Zbiór 15, 271 = Dähnhardt, Natursagen 1, 222) ist nicht die Frau, sondern der Mann der ewig Unzufriedene. Das kleinrussische Märchen im Etnograf Obozr. 9, 130 beginnt wie der Gevatter Tod (nr. 44); nach der Taufe führt der Gevatter den Armen zu einer Eiche, aus deren Loch Weizen wie Gold in des Armen Sack fließt; als dessen Wünsche steigen, wird er zuletzt Herrgott, unter der Bedingung, daß er niemanden verurteilen soll; wie er aber gleich Abraham in der alten Legende (Archiv f. slav. Phil. 18, 116) eingreift, wird er

Empfohlene Zitierweise:
Johannes Bolte, Jiří Polívka: Anmerkungen zu den Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm I. Dieterich’sche Verlagsbuchhandlung, Leipzig 1913, Seite 146. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grimms_M%C3%A4rchen_Anmerkungen_(Bolte_Polivka)_I_146.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)