Seite:Grimms Märchen Anmerkungen (Bolte Polivka) I 194.jpg

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Von den Azoren in Folk-lore 14, 135 ‘A story from Rasto de Caõ’:

Meu Amor matou o Amor,
Eo Amor seu cavallo,
Seu cavallo cem aves,
Cem aves a cem ladroẽs.
Adevinham coracoẽs,
Quem matou tantoa ladroẽs?

Griechisch in Νεοελληνικὰ Ἀνάλεκτα 1, 35 nr. 7 ‘Die Königstochter und der Hirt’ = Legrand 1881 p. 39; vgl. R. Köhler, 1, 372: ‘Der Kuchen fraß die Schöne [Hündin]; die arme getötete Schöne fraß drei Schwarze [Raben]; ich bekam geborenes und nicht geborenes Fleisch; ich briet es mit Buchstaben und trank Wasser weder vom Himmel noch von der Erde [aus der heiligen Lampe der Kapelle].’ Laographia 2, 366. 381. – Rumänisch bei Brunneck 1901 S. 91 ‘Wie aus einem Bettler ein König ward’. Şăinénu p. 767. – Slowenisch bei B. Krek S. 87 nr. 40 (Zwei Tote töteten einen Lebenden, der war nun tot und tötete andere zwölf, und diese zwölf Toten töteten andere vierundzwanzig; aber den jene zwei töten sollten, ist noch am Leben). – Polnisch aus dem Krakauer Land bei Ciszewski S. 41 nr. 50 (Kuchen, Pferd, vier Raben, Räuber). Wisła 10, 9 nr. 15 (Einer tötete einen, einer tötete drei, drei töteten vierundzwanzig. Vergiftete Ente, Hund, Raben, Räuber. Die Prinzessin wird von den Hofleuten gehängt). Kolberg, Lud 8, 204 nr. 83 (das Gift, das der Prinz sich für alle Fälle von der Mutter erbeten hat, fällt ihm im Schlafe aufs Gras; das Pferd frißt davon, dann drei Raben und zwölf Räuber. Nicht er gibt das Rätsel auf, sondern die Prinzessin: Einer macht drei, und drei machen zu drei, wenn wir die ersten drei hinzufügen; wer das errät, wird mir süßer sein als Honig). Aus Masuren bei Toeppen 1867 S. 164 ‘Rätselmärchen’ (Vom Verstande [Mützenfutter] Feuer gewonnen, von der Lust [Fiedel] sich erwärmt; schoß in das, was er gesehen [Rehkuh], und tötete das, was er nicht gesehen [Rehkalb], hat gebraten und aufgegessen, nahm hinter sich weg, legte vor sich hin [zwei Bretter, um den Sumpf zu überschreiten] und kam zum Könige zu Mittag). – Großrussisch bei Afanasjev 5, nr. 35 = 1 ³, 349 nr. 116a = Ralston p. 240 ‘The blind man and the cripple’; hier findet der Diener des Prinzen unterwegs einen Beutel mit Geld, tut dies in seine Börse, und der Prinz gibt der Schönen das Rätsel auf: ‘Wir fuhren des Weges, erblickten am Wege ein Gut liegen, nahmen das Gut mit dem Gut und legten es in unser Gut’. Aus dem Gouv. Archangelsk bei Afanasjev ³ 2, 288, wo der Soldat das Rätsel vom vergifteten

Empfohlene Zitierweise:
Johannes Bolte, Jiří Polívka: Anmerkungen zu den Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm I. Dieterich’sche Verlagsbuchhandlung, Leipzig 1913, Seite 194. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grimms_M%C3%A4rchen_Anmerkungen_(Bolte_Polivka)_I_194.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)