Seite:Grimms Märchen Anmerkungen (Bolte Polivka) I 219.jpg

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Gouv. Płock bei Chełchowski 1, 156 nr. 23 (sie dient drei Jahre bei der Muttergottes, ein König heiratet sie, ihre Schwieger ertränkt die Kinder usw.). Wisła 17, 461 nr. 4 (weil die Heldin einer Greisin Wasser schöpft, fallen ihr Blumen und Edelsteine aus dem Munde; der Stiefschwester Schlangen); 19, 395 nr. 7 (ein Hecht hilft der Heldin Fische fangen, Wäsche waschen, mit einem löchrigen Löffel Wasser schöpfen und verwandelt sich, als die Stiefmutter sie ertränken will, in einen Prinzen). Aus dem Bezirk Krasnostaw, Gouvernement Lublin in der Wisła 9, 539 (Katze, Hunde, Mäuse, ein Totenkopf gewaschen und gefüttert; beschenkt mit Pferden und Kühen, die Schwester mit einem Koffer voll Schlangen). Aus dem Gouv. Lublin ebd. 9, 540 (das im Walde zurückgelassene Mädchen dient bei einer Frau Totenkopf und kehrt beschenkt nach drei Jahren heim). – Ebendaher bei Kolberg, Lud 17, 187 nr. 3 (bedient Katzen und Hunde einer Frau). Aus dem Gouv. Kielce ebd. 19, 239 nr. 16 (das wie Aschenputtel versteckte und durch den Hahn verratene Mädchen entflieht zu einer Waldfrau und kehrt reich beschenkt nach drei Jahren zurück, von Hund und Katze angemeldet). – Großrussisch aus Kasan bei Chudjakov 1, 49 nr. 14: dem im Flusse schwimmenden Zwirn nachgehend, kommt das Mädchen zu einer Hexe, heizt zum Bade ein, trägt Wasser im Siebe, das sie nach des Sperlings Rat mit Lehm verschmiert hatte, wäscht Frösche, Ratten und die Hexe selber und kehrt mit einem Koffer voll Geschenke heim. Aus dem Gouv. Wladimir bei Afanasjev ³ 1, 80 nr. 58a (das Mädchen wird vom Vater zur Hexe geführt) und teilweise ebd. 1, 84 nr. 59 (bei den Aufgaben der Hexe hilft dem Mädchen eine von ihrer sterbenden Mutter übergebene Puppe; bei der Entlassung gibt ihr die Hexe einen leuchtenden Menschenkopf mit, durch dessen Augen die Stiefmutter und die beiden Stiefschwestern zu Kohle verbrennen). Aus dem Gouv. Tula bei Erlenwein ² S. 77 nr. 22 (das Mädchen versorgt eine Birke, Schafe, Schweine, Kühe, Pferde, Frösche, Schaben, Schlangen; von der Hexe beschenkt). Aus dem Gouv. Woronež bei Afanasjev ³ 1, 80 nr. 58b: die Hexe, zu der die Stiefmutter das Mädchen schickt, will dies zum Frühstück verzehren; aber Hunde, Tür und Birke, denen es Gutes erwiesen, lassen es entkommen; aus dem von der Katze geschenkten Handtuch und Kamm, die es hinter sich wirft, wird ein breiter Fluß und ein dichter Wald. – Kleinrussisch bei Moszyńska nr. 9 (Zbiór 9, 102): Apfelbaum, Backofen, Brunnen; der Drache, den das Mädchen nach dem Rate der Maus

Empfohlene Zitierweise:
Johannes Bolte, Jiří Polívka: Anmerkungen zu den Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm I. Dieterich’sche Verlagsbuchhandlung, Leipzig 1913, Seite 219. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grimms_M%C3%A4rchen_Anmerkungen_(Bolte_Polivka)_I_219.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)