Seite:Grimms Märchen Anmerkungen (Bolte Polivka) I 237.jpg

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Zu dem Dialoge über die verwunderlich großen Ohren, Augen, Hände und den Mund der vermeinten Großmutter läßt sich ein kärntnisches Märchen bei Franzisci 2, 27 ‘Die Babu’ = Carinthia 1867, 342 vergleichen, wo die Kinder ein hexenhaftes Weib ebenso fragen; ferner Chambers, Pop. rhymes p. 64 ‘The strange visitor’.


27. Die Bremer Stadtmusikanten. 1856 S. 47.

1819 nr. 27 nach zwei Erzählungen aus dem Paderbörnischen, eingesetzt für 1812 nr. 27 ‘Der Tod und der Gänshirt’ (unten nr. 27a).

Eine dritte Fassung aus Zwehren weicht darin ab, daß die vier Tiere die Räuber nicht durch Schrecken aus dem Haus wegjagen, sondern friedlich eintreten, Musik machen und dafür von jenen gespeist werden. Die Räuber gehen nun auf Beute aus, und wie sie um Mitternacht heimkehren, begegnet dem, der vorausgeschickt wird, das Haus zu erleuchten, was in den andern Erzählungen von dem Kundschafter vorkommt. Aus Österreich bei Vernaleken, KHM. Nr. 12 ‘s Martinilobn’ (Kater, Hund, Gans, Ochs, Hahn, Sau). Aus Böhmen bei Hauffen, Deutsche Arbeit 1, 972 (1902) ‘Der Kater, der Hund und der Hahn’. Aus Österreichisch-Schlesien bei Peter 2, 205 ‘Die Haustiere und die Räuber’ (Hahn, Hund, Katze, Ziegenbock, Ochse. Eingang wie Grimm Nr. 80) und fast gleichlautend aus Franken-Thüringen bei Birlinger, Nimm mich mit S. 232. Aus Hannover bei Busch S. 27 (Schafbock, Kuh, Ziegenbock: Wölfe. Nicht genauer angegeben). Aus Pommern Bl. f. pommersche Volkskunde 6, 135 ‘Dei Himmel fillt in’ (ein Regentropfen prasselt auf ein Kohlblatt; Hase, Hund, Hahn, Kater, Esel). Aus Holstein hsl. durch W. Wisser mitgeteilt: ‘De Himmel de brickt’ (Katze unter dem Stuhle der alten Frau hört einen Krach über sich, Hund, Hahn, Hase, Reh).[1] Aus Ostpreußen bei E. L.


  1. Nur im Anfange gleich ist ein Märchen aus Neudamm bei Küstrin in L. Erks hsl. Nachlaß (Berlin, Kgl. Bibl.) 29, 329 ‘Der Himmel fällt ein’: Katze, Hase, Hund, Hirsch, Reh, Wolf rennen fort; da aber der Himmel nicht einfällt, mögen die Tiere seitdem die Katze nicht leiden. Ähnlich Stöber, Volksbüchlein 1842 S. 97 ‘Die dummen Tierlein’ = Revue des trad. pop. 3, 183.
Empfohlene Zitierweise:
Johannes Bolte, Jiří Polívka: Anmerkungen zu den Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm I. Dieterich’sche Verlagsbuchhandlung, Leipzig 1913, Seite 237. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grimms_M%C3%A4rchen_Anmerkungen_(Bolte_Polivka)_I_237.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)