Seite:Grimms Märchen Anmerkungen (Bolte Polivka) I 535.jpg

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eine habgierige Schöne des verschluckten Vogelherzens (A¹) beraubt und verwandelt diese zur Strafe in eine Eselin. – In Günthers Kindermärchen 1787 S. 1–57 ‘Das Vögelchen mit dem goldenen Ei’, das teilweise auf den Grafen Caylus zurückzugehen scheint, liest der Goldschmied unter dem rechten Flügel des Glücksvogels die Inschrift, die dem, der Kopf und Herz ißt, Reichtum und Macht prophezeit, und läßt den Vogel braten; sein armer Neffe ißt beides und wird verjagt; dann folgt eine schwache Nachahmung von Fortunats Wunschmantel und den die Prinzeß entstellenden Datteln (s. oben nr. 54). In Linas Märchenbuch von A. L. Grimm 1816 1, 191–311 werden die Teile B C D E von den Zwillingen Brunnenhold und Brunnenstark erzählt. – Aus Tirol bei Zingerle 1, 178 nr. 35 ‘Die zwei Fischersöhne’ (B C D E, keine begleitenden Tiere), ebd. 1, 122 nr. 25 ‘Der Fischer’ (A³ D B C E; aus dem verzehrten Fische entstehen drei Söhne, drei Fohlen, drei Hunde und drei Bäume; der jüngste Bruder tötet den Drachen und befreit die versteinerten Brüder); ebd. 2, 260 ‘Die Schleifersöhne’ (A¹ B C D E; zum Schluß ertrinken beide); ebd. 2, 124 ‘Die schöne Wirtstochter’ (B C D E; die Einleitung aus dem Mädchen ohne Hände nr. 31; die Zwillinge heißen Peter und Paul). – Aus Niederösterreich bei Vernaleken, KHM. nr. 35 ‘Die zwei Schustersöhne’ (A³ B D E; statt C Grindkopfthema). – Heanzisch: Graf, ‘Wie der Sauhalterssohn den Königssohn erlöst hat’ (A⁴; Liebe durch Bildnis; die Erlösung der unsichtbaren Prinzessinnen gelingt erst dem Pflegebruder des Prinzen. Zs. f. Volkskunde 1913). – Aus Schwaben bei Meier nr. 58 ‘Der Drachentöter’ (B C; drei Brüder; Bär, Wolf, Löwe) = Sutermeister nr. 54. Meier nr. 29 ‘Hans und die Königstochter’ (B C; der dritte Bruder hat eine Tanzpfeife und erlegt drei Riesen, gewinnt die Prinzeß durch das Wahrzeichen der ausgeschnittenen Zungen). – Aus der Oberpfalz bei Panzer 2, 93 ‘Drei Brüder’ (B C D E). – Aus dem Rheinlande bei Simrock nr. 63 ‘Die drei Brüder’ (A³ D, Abenteuer in der Räuberherberge, D E); Wolf, DMS. S. 134 nr. 27 ‘Das Feuerschloß’ (A³ B D E; der dritte Bruder erlöst die andern durch einen Vogel, Zweig und Saft). – Aus Halle bei Sommer S. 113 nr. 7 ‘Die beiden Brüder’ (B, Turnier, D E F). – Aus dem Harze bei Kuhn-Schwartz S. 337 nr. 10 ‘Die beiden gleichen Brüder’ (A³ B C D E F). Pröhle, KVM. nr. 5 ‘Glücksvogel und Pechvogel’ (A³ B C, Räuber, F). – Aus Hannover bei Colshorn nr. 47 ‘Der brennende Hirsch’ (B D E F). Harland, Zs. des histor. V. f. Niedersachsen 1878,

Empfohlene Zitierweise:
Johannes Bolte, Jiří Polívka: Anmerkungen zu den Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm I. Dieterich’sche Verlagsbuchhandlung, Leipzig 1913, Seite 535. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grimms_M%C3%A4rchen_Anmerkungen_(Bolte_Polivka)_I_535.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)