Johannes Bolte, Jiří Polívka: Anmerkungen zu den Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm I 60. Die zwei Brüder | |
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Brüder’ (B C D E). Berze Nagy nr. 58 ‘Die beiden Königssöhne’ (A³ B D E). Horger nr. 1 (A¹) und nr. 21. – Mordwinisch bei Ahlquist, Mokscha-mordwinische Grammatik 1861 S. 97 (B C). – Grusinisch: Sbornik Kavkaz. 18, 3, 383 ‘Okrostmiani’ (B, Grindkopfmärchen, D E; die Hexe verschlingt den Helden, Hunde und Pferd). – Imeritinisch ebd. 33, 3, 24. – Zigeunerisch bei Wlislocki, Volksdichtungen S. 316 nr. 54 ‘Die Zwillingsbrüder’ (A³, doch Feenmilch statt Fisch, B, drei Aufgaben des Königs gelöst, D E F).
Türkisch im Tuti-nameh 2, 291 Rosen: ‘Heftreng der verhängnisvolle Vogel’ (A¹ B C); vgl. Benfey, Kl. Schriften 3, 81. – Persisch bei Nachschabi, Papageienbuch c. 52 ‘Geschichte von dem Vogel Haftrang’ d. h. Siebenfarbig (A¹ B C); s. Zs. der d. morgenld. Ges. 21, 550. – Indisch bei Somadeva 2, 142 Brockhaus ‘Asokadatta und Vijayadatta’ = Tawney 1, 208; doch s. Benfey, Pantsch. 1, 218. Steel-Temple p. 138 ‘The two brothers’ (A¹ B C) = Indian Antiquary 11, 342. Ebd. 17, 75 (Kopf des von den Brüdern getöteten Kreuzschnabels macht den Essenden zum König, die Leber verleiht Glück nach zwölf Wanderjahren. C). – Aus Kambodscha bei Leclère 1895 p. 112 ‘Néang Soc-Kraaup’ (B C D). – Aus Südarabien bei Reinisch, Somali-Sprache 1, 259 ‘Zwei Brüder’ (B D E) und Müller, Mehri-Sprache 1, 69 ‘Geschichte zweier Brüder’ (B D E). – Berberisch bei Basset 2, 103 nr. 104 ‘L’ogresse et les deux frères’ (B D E) mit Anm. Rivière p. 193 ‘Les deux frères’ (B C D E). – Aus Zentralafrika bei Dennett p. 60 nr. 12 ‘The twin brothers’ (D E F; entstellt). Folk-lore Congress 1891 p. 21 (aus Nyassa). Macdonald 2, 341 nr. 41 ‘Rombao’ (A³ C; aus Quilimane).
Die mannigfaltigen in diesem Märchen vereinigten Züge erfordern eine gesonderte Betrachtung. Zunächst ist der Glücksvogel (A¹) schon früh im Orient nachzuweisen.[1] In Somadevas Kathâsaritsâgara (Brockhaus 1, 16. Tawney 1, 12) erhält der Knabe Putraka von Siva die Gabe, daß er jeden Morgen unter dem Kopfe Gold findet und einst König werden soll; ebenso erzählt die Brihatkathâmañjarî (Journal asiatique 8. sér. 6, 456 nr. 2). Die Verheißung
- ↑ Vgl. Polívka, Das Märchen vom Goldvogel und zwei Brüdern (Národopisný Sborník českoslovanský 6, 94–143). Aarne, Vergleichende Märchenforschungen 1907 S. 143–200: Das Märchen vom Zaubervogel. Unten zu nr. 122. – Fornaldar sögar 3, 207. 213 (egg moð gullstöfum rítat).
Johannes Bolte, Jiří Polívka: Anmerkungen zu den Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm I. Dieterich’sche Verlagsbuchhandlung, Leipzig 1913, Seite 542. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grimms_M%C3%A4rchen_Anmerkungen_(Bolte_Polivka)_I_542.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)