Seite:Grundriß einer historisch-geographischen Beschreibung der Grafschaft Henneberg Teil 3.pdf/21

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und es in ein Vogteyamt zu verwandeln. Dahin gehören

1. Frauen- oder Königsbreitungen (Breidinge quod dicitur regis) welche Benennung wahrscheinlich von der königlichen Domäne, die in den ältesten Zeiten den Teutschen Kaisern in der Villa Breitungen zuständig war, herrühren mag. Anfänglich 1137 wurde daselbst ein Hospital erbauet,[1] welches 1153 die Rechte eines Augustiner Nonnenklosters erhielt,[2] und dem Stifte Hersfeld unterworfen war. Letzteres übertrug 1301 Grafen Berthold VII. (X) von Henneberg die Schirmvogtey über dasselbe,[3] und das war eigentlich der Grund zu der in der Zeitfolge sich mehr und mehr entwickelnden Landeshoheit, welche dem Hause Henneberg den eigenthümlichen Besitz dieses Klosters und seine Güter verschaffte. Der Ort selbst lieget an der Werra, und erhielt 1776 das Marktrecht. Hier befindet sich das fürstliche Amt, eine Adjunctur, ein Cammergut und ein adelicher Freyhof.


  1. Dipl. in Kuchenbecker anal. Hass. Coll. XII. p. 302.
  2. Dipl. in Schoettg. et Kreys. diplomat. T. III. p. 541.
  3. Dipl. in Kuchenb. l. c. p. 350.