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     ZIEHENDE SCHWALBEN

Die Schwalben, ja, die Schwalben,
     Beim Hirten sind sie gern,
Und wenn die Blättlein falben,
     Zieh’n sie wohl in die Fern’ –

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 Gern – gern –

 Fern – fern!

Zu jedem Lämmlein plaudern
     Sie noch ein heimlich Wort:
„Wir dürfen nicht mehr zaudern,

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     Wir müssen fort, ja, fort –“

 Wort – Wort –
 Fort – fort!

Der munt’re Hirte singet:
     „Seht ihr nach meinem Sinn

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Ein Mägdelein, so bringet

     Ihm meine Grüße hin!“
 Sinn – Sinn –
 Hin – hin!

Die Schwalben ziehen munter

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     Zum grauen Nebelstreif:

Der Hirte zieht hinunter
     Durch grauen Winterreif.
 Streif – Streif –
 Reif – Reif.

Empfohlene Zitierweise:
Hanns von Gumppenberg: Das teutsche Dichterroß. Callwey Verlag, München 1929, Seite 29. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Gumppenberg_Dichterross_0029.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)