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Lehren gestärkt und angeleitet die Christen mit den Feinden zusammen trafen und von ihnen 10377 erschlugen; noch mehrere aber wurden, während sie auf der Flucht Rettung suchten, beim Uebergang über die Flüsse getödtet.“ Dies hat jener geschrieben hinterlassen. Ob dieser wundervollen Begebenheit wird bis auf den heutigen Tag das Verdienst des h. Rimbert bei den Friesen ausnehmend hoch gestellt und sein Name mit besonderer Vorliebe vom Volke gefeiert, so daß der Hügel, auf dem der Heilige betete, während die Schlacht geliefert wurde, durch das fortwährende Grün des Rasens sich auszeichnet.

Die Nordmannen aber beschlossen, den Schlag, den sie in Friesland bekommen hatten, am ganzen Reiche zu rächen, und fielen mit ihren Königen Sigafrid und Gotafrid, indem sie in den Rhein, die Maas und die Schelde einliefen, in Gallien ein, mordeten in einem jammervollen Blutbade die Christen, und indem sie den König Karl selbst angriffen, hatten sie über die Unseren ihr Gespött. Auch nach England sandten sie einen von den Gefährten, den Halpdani, und als dieser von den Angeln erschlagen wurde, setzten die Dänen an dessen Stelle den Gudred. Dieser aber eroberte Nordimbrien (Northumberland).[1] Und von der Zeit an sollen Friesland und England unter der Botmäßigkeit der Dänen gewesen sein. Dieses steht in der Geschichte der Angeln.

42. Ohne Grund fragt man bei den Heiligen nach Zeichen und Wundern, welche auch böse Menschen thun können; denn nach dem Ausspruche der h. Väter ist es ein größeres Wunder, eine Seele, die in Ewigkeit leben soll, von der Sünde zu bekehren, als den Körper, der doch nur wieder sterben muß, vom

Tode zu erwecken. Damit wir aber wissen, daß dem h. Rimbert auch diese Gnadengabe nicht gefehlt habe, so vernehmen wir, daß er wie die alten Heiligen Wunder gethan habe; er habe nämlich häufig auf seiner Fahrt nach Schweden hinüber den Sturm des Meeres durch seine Rede beschwichtigt, und einen Blinden durch

  1. Zwischen 883 und 894. Siehe Lappenberg's Geschichte von England I, 328.
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Adam von Bremen: Hamburgische Kirchengeschichte.Leipzig: Dyk'sche Buchhandlung, 1893, Seite 41. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hamburgische_Kirchengeschichte_(Adam_von_Bremen)_041.png&oldid=- (Version vom 17.8.2016)