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öffentlichen Versammlungen, einen Gehülfen hätte, und auch dann, wann es von ihm verlangt wurde, mit seinem Gefolge sei es in's Feld, sei es an den Hof sich zu begeben. Rimbert erlangte es auch, daß Adalgar in Bezug auf die Amtswahl zu seinem Nachfolger bestimmt und unter die Räthe des Königs aufgenommen wurde, indem die Brüder und der Abt seines Klosters darein willigten und die h. Synode das alles bestätigte.“

48. Den Hirtenstab empfing Erzbischof Adalgar von König Arnulf, das Pallium vom Papste Stephan.[1] Geweihet aber wurde er von Sundrold, Erzbischof von Mainz, und wirkte in der schweren Zeit der von den Barbaren verübten Verheerung. Doch aber unterließ er, wie das aus den Urkunden zu ersehen ist, nicht die eifrige Wahrnehmung seines Sendamtes an die Heiden, sondern war darauf bedacht, wie seine Vorgänger, für diese Thätigkeit besonders bestellte Priester zu halten.

49. Von der Geschichte der Dänen habe weder ich, noch haben soviel ich weiß, andere weiter etwas geschrieben gelesen; ich vermuthe, vielleicht aus dem Grunde, weil die Nordmannen oder Dänen damals von König Arnulf in schweren Kämpfen bis zur Vernichtuug aufgerieben sind. In diesem KriegeSCH. 9. waltete eine Fügung des Himmels. Denn während hunderttausend Heiden891. erschlagen wurden,[2] fand sich's, daß kaum einer von den Christen gefallen war. Und so ward gehemmet die Verfolgung der Nordmannen, indem der Herr das Blut seiner Knechte rächete, welches schon seit sechzig bis siebzig Jahren vergossen war. Das erzählt die Geschichte der Franken.

50. Ich habe aber aus dem Munde des höchst wahrhaften Dänenkönigs Suein, als er auf unsere Aufforderung seine Ahnen herzählte, gehört, wie er sagte: „Nach der Niederlage der Nordmannen

Schol. 9. Daselbst wurden die Könige Gotafried und Sigafrid erschlagen.

  1. Diese Bulle Stephan's V. ist nicht vorhanden, eine angebliche Privilegienbestätigung (Jaffé-Loewenfeld 3461, unecht.
  2. Hier sind die Worte der Annalen von Fulda per centena vel milia mißverstanden.
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Adam von Bremen: Hamburgische Kirchengeschichte.Leipzig: Dyk'sche Buchhandlung, 1893, Seite 45. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hamburgische_Kirchengeschichte_(Adam_von_Bremen)_045.png&oldid=- (Version vom 17.8.2016)