Seite:Hamburgische Kirchengeschichte (Adam von Bremen) 046.png

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

regierte, wie ich gefunden habe, Heiligo, ein wegen seiner Gerechtigkeit und Frömmigkeit beim Volke beliebter Mann. Ihm folgte Olaph, der, von Schweden kommend, das dänische Reich mit Gewalt der Waffen eroberte und viele Söhne hatte, von denen Chnob und Gurd nach dem Tode des Vaters die Regierung bekamen."

51. Im siebenten Jahre Adalgars895. belästigte Hermann, Erzbischof zu Köln, denselben mit großen Kränkungen, indem er Bremen Köln zu unterwerfen trachtete.SCH. 10 Daher wurden aus der zu Tribur versammelten Synode unter Vorsitz des Haddo von Mainz die Freibriefe des päpstlichen Stuhles für aufgehoben und die Erlasse der glorreichen Fürsten für null und nichtig erklärt, indem, wie es heißt, durch unbillige Beschlüsse Pabst Formosus[1] und König Arnulf darein willigten. In der daraus vollzogenen Unterschrift unter dem Decrete der Synode steht Erzbischof Adalgars Name unter denen am letzten Ende des Concils.[2] Bedeutend war bei der Gelegenheit auch der Vorfall mit dem Adelin und Widger, die mit einander im Zweikampfe zusammentrafen und so die Versammelten zum Anblicke eines traurigen Schauspieles herbeizogen. Widget von unserer Seite soll besiegt und am folgenden Tage gestorben, und fortan Bremen unter Adalgar und Hoger ununterbrochen eine Suffragankirche von Köln geblieben sein. Weil ich dies auf diesem Concil geschrieben gefunden habe, so habe ich es wiedererzählt, ohne zu entscheiden, ob es wahr oder falsch ist.

Schol. 10. Papst Stephan (V.), der sechs Jahre (885-891) auf dem Stuhle St. Peters saß, befahl dem Erzbischofe Hermann von Köln und dem Erzbischofe Adalgar von Hammaburg, die mit einander um die Bremer Kirche stritten, nach Worms zur Synode zu kommen, und beauftragte den Erzbischof Fulco von Reims, den er zu seinem Stellvertreter ernannt hatte, ihre Sache zu untersuchen.[3]

  1. Bulle vom 898, Jaffé-Loewenfeld 3487.
  2. In den Monumentis Germaniae historicis, Legum T. 1. p. 561 steht Adalgar unter den Bischöfen. Von der Bremer Angelegenheit enthalten unsere Akten nichts
  3. 891, siehe Jaffé-Loewenfeld 3470, 3471.
Empfohlene Zitierweise:
Adam von Bremen: Hamburgische Kirchengeschichte.Leipzig: Dyk'sche Buchhandlung, 1893, Seite 46. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hamburgische_Kirchengeschichte_(Adam_von_Bremen)_046.png&oldid=- (Version vom 18.8.2016)