Seite:Hamburgische Kirchengeschichte (Adam von Bremen) 052.png

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

setzte auch die Behemen und Soraben, welche schon von anderen Königen bezwungen waren, und die übrigen Sclavenvölker durch ein gewaltiges Treffen so in Furcht, daß die Ueberlebenden, deren fast nur noch wenige waren, sowohl dem Könige Zins, als Gott dem Herrn Christen zu werden von selbst gelobten.

59. Darnach934. rückte Heinrich mit Heeresmacht in Dännemark ein, und setzte gleich beim ersten Angriffe den König Worm so in Schrecken, daß er Gehorsam gelobte und flehentlich um Frieden bat.

So setzte Heinrich der Sieger zu Sliaswich, welches jetzt Heidiba[1] genannt wird, die Gränzen des Reiches, und setzte daselbst einen Markgrafen ein; sandte auch eine Ansiedelung von Sachsen hin, daselbst zu wohnen.[2]

Dies alles überliefere ich nach dem Berichte eines Bischofes der Dänen, eines verständigen Mannes, wahrhaft, wie ich es empfangen habe, also getreulich unserer Kirche.

60. Als daraus unser höchstselige Erzbischof Unni sahe, daß die Thür des Glaubens den Völkern geöffnet war, sagte er Gott Dank für die Errettung der Heiden, insbesondre aber weil die Mission der Hammaburger Kirche, welche wegen Ungunst der Zeiten lange vernachlässigt war, durch die zuvorkommende Barmherzigkeit Gottes und des Königs Heinrich Tapferkeit Raum und Zeit zu wirken erhielt. Daher beschloß Unni, der dafür hielt, um Christi willen könne nichts mühevoll und schwer auszuführen scheinen, selbst seinen Sprengel in seiner ganzen Ausdehnung zu bereisen. Ihm folgte die ganze Heerde der Bremer Kirche, trauernd ob der Abwesenheit ihres guten Hirten, und bereit mit ihm in Kerker und Tod zu gehen.

61. Als aber der Bekenner Gottes zu den Dänen kam, wo damals, wie gesagt, der höchst grausame Worm regierte, so konnte
  1. Haddeby, östlich von Schleswig an der Schlei; es wird aber auch als der dänische Name von Schleswig bezeichnet.
  2. Ueber diese Stelle s. den Excurs von Waitz, Heinrich I., 3. Auflage, S. 277-281.
Empfohlene Zitierweise:
Adam von Bremen: Hamburgische Kirchengeschichte.Leipzig: Dyk'sche Buchhandlung, 1893, Seite 52. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hamburgische_Kirchengeschichte_(Adam_von_Bremen)_052.png&oldid=- (Version vom 17.8.2016)