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Sie verbauten nämlich die Bucht dieses friedelosen Meeres hundert und mehr Stadien weit mit verborgenen Steinmassen, und machten so für die Ihrigen gleichwie für die Räuber die Fahrstraße gefährlich. An diesem Standorte aber pflegen, weil er unter allen Küstengegenden Schwedens am sichersten ist, alle Schiffe der Dänen oder Nortmannen und ebenso der Sclaven und Semben und andere Völker Scythiens wegen verschiedener Handelsbedürfnisse gewöhnlich zusammenzukommen.

63. In diesem Hafen landete der Bekenner des Herrn und begann an den Völkern sein ihnen neues Sendamt auszuüben. Denn die Schweden und Gothen oder, wenn sie so besser benannt werden, die Nortmannen hatten, weil damals die Zeiten der Auszüge der Barbaren waren, während deren in wenig Jahren viele Könige eine blutige Zwingherrschaft geführt hatten, die christliche Religion ganz vergessen und konnten nicht leicht zum Glauben beredet werden. Ich habe von dem oft erwähnten dänischen Könige Suein vernommen, daß damals bei den Schweden einer, Namens Ring, mit seinen Söhnen Herich und Edmund regiert habe, und daß Ring selbst wieder zu Vorgängern gehabt habe

den Anund, den Bern und den Olaph, von denen im Leben des heil. Ansgar geredet wird und andere, deren Namen nicht vorkommen. Und es ist glaublich, daß der Kämpfer Gottes, Unni, eben diese Könige, obwohl sie nicht glaubten, besucht und mit ihrer Erlaubniß das Wort Gottes in Schweden gepredigt habe. Nach meiner Meinung aber ist es, wie es unnütz zu sein scheint, den Handlungen derer nachzuspüren, die nicht glaubten, in eben dem Grade unfromm, die Errettung derer zu übergehen, welche zuerst geglaubt und durch welche sie geglaubt haben. Die Schweden also und die Gothen, die vom h. Ansgar zuerst im Glauben gepflanzt und dann wieder in's Heidenthum zurückgefallen waren, wurden vom h. Vater Unni wieder auf den rechten Weg zurückgebracht. Das genügt zu wissen, damit ich nicht, wenn ich mehr sage, unwahr sein zu wollen scheine. Denn, wie der heilige

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Adam von Bremen: Hamburgische Kirchengeschichte.Leipzig: Dyk'sche Buchhandlung, 1893, Seite 54. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hamburgische_Kirchengeschichte_(Adam_von_Bremen)_054.png&oldid=- (Version vom 18.8.2016)