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die Grenze aufwärts läuft durch den Delvunder Wald bis zum Delvundafluß;[1] und so gelangt sie nach Horchenbici[2] und Bilenispring,[3] und kommt von da nach Lindwinestein und Wispircon[4] und der Birznig.[5] Dann geht sie auf Horbinstenon zu bis zum Walde Travena[6]SCH. 13. und aufwärts durch denselben hindurch nach Bulilunkin,[7] darauf nach Agrimeshov[8] und steigt dann gradeswegs hinan auf das Wasser zu, welche Agrimeswidil[9] heißt, wo auch Burwido gegen einen Kämpen der Sclaven einen Zweikampf bestand und denselben erlegte. Zum Andenken daran ist auch an jene Stelle ein Stein gesetzt. Von diesem Wasser also aufwärts sich ziehend, trifft die Scheidelinie auf den See Colfe[10] und kommt so zu dem östlich gelegenen Felde Zventifeld[11] bis zum Zuentinaflusse[12]SCH. 14. selbst, vermittelst dessen die Sachsengrenze bis in das scythische Meer und die sogenannte Ostsee hinunterläuft.

16. Der Beschaffenheit dieses Meeres gedenkt in kurzem Einhard in seinem Leben Karls (Kap. 12), wo er vom Sclavenkriege spricht. „Ein Meerbusen, sagt er, erstreckt sich vom westlichen Ocean aus gegen Morgen, dessen Länge unerforscht, dessen Breite aber der Art ist, daß sie nirgends hunderttausend Schritte übersteigt, an manchen Stellen aber noch enger zusammentretend befunden wird. Um diesen Meerbusen wohnen ringsum viele Nationen. Dänen nämlich und Sueonen, die wir Nortmannen

Schol. 13. Die Travenna ist ein Fluß, der durch das Land der Waigrer in’s Barbarenmeer fließt. An diesem Flusse liegt ein einziger Berg Alderc (Segeberg) und die Stadt Liubice (Alt-Lübeck, Olden Lubeke, vgl. die Anm. zu IV, 1).

Schol. 14. Der Zuentinafluß läuft aus von dem See, an dem die Stadt Plunie (Plön) liegt. Von da geht er durch den Wald Isarnho und mündet in’s scythische Meer.

  1. Delvenau.
  2. Hornbeck im Kirchspiel Breitenfelde.
  3. Die Quelle der Bille.
  4. Wesenberg, ein Kirchdorf an der Trave.
  5. Ein Bach, jetzt Bissenitz genannt.
  6. Travenhorst.
  7. Blunk im Kirchspiel Segeberg, am östlichen Ufer der Trave.
  8. Tensebeck, s. Helmold I, 57. 63. 93.
  9. Der Stocksee.
  10. Der Plönersee; an diesen Namen erinnert noch das Dorf Kollübbe.
  11. Bornhöft, s Helmold I, 94.
  12. Die Schwentine. Einige von Lappenberg abweichende Deutungen in Beyer’s Festschrift für Lisch 1877.
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Adam von Bremen: Hamburgische Kirchengeschichte.Leipzig: Dyk'sche Buchhandlung, 1893, Seite 66. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hamburgische_Kirchengeschichte_(Adam_von_Bremen)_066.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)