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Diesen drei Kaisern, welche alle gleich kraftvoll wie gerecht waren, war der heilige Adaldag wegen des Verdienstes seiner Tugenden und der Meisterschaft in seinem Lehramte so theuer und so mit ihnen vertraut, daß er sich selten oder nie von ihrer Seite losreißen konnte, wie das die nach Anleitung des Erzbischofs verfügten Verordnungen des Kaisers erweisen. In Bezug auf diese ist auch das zu beachten, daß Otto III., als er sich zu Wildashusin[1] aufhielt, Verordnungen erließ. Zur selbigen Zeit[2] starb Hermann, Herzog der Sachsen, und hatte zum Erben seinen Sohn Benno, der auch ein guter und tapferer Mann genannt wird, nur daß er darin seinem Vater nicht gleichgeartet war, daß er sein Volk durch Erpressungen bedrückte.

Auch starb zu Magedburg der Erzbischof Adelbert.[3] Ihm folgte Gisilhari, gleichfalls ein heiliger Mann, der die neubekehrten Stämme der Winuler durch seine Lehre und das Vorbild seiner Tugenden erleuchtete.

22. Harold, König der Dänen, ausgezeichnet durch Frömmigkeit und Tapferkeit,SCH. 21. nahm schon längst das Christenthum in seinem Reiche mit Güte auf und behielt es ausdauernd bis an sein Ende. Daher befestigte er auch seine Herrschaft durch Heiligkeit und Gerechtigkeit und breitete seine Macht jenseits des Meeres über die Nortmannen und Angeln aus.[4] Damals regierte in Schweden Emund, Heric’s Sohn. Dieser, mit Harold verbündet, war gegen die dorthin kommenden Christen freundlich gesinnt. In Norwegen

Schol. 21. Im Jahre des Herrn 966 wurden die Dänen durch einen Namens Poppo zum Glauben bekehrt, welcher ein feuriges, glühendes Stück Eisen, das wie ein Handschuh geformt war, vor dem Volke einhertrug, ohne davon verletzt zu werden. Als dies König Harold sah, legte er das Heidenthum ab und bekehrte sich mit seinem ganzen Volke zur Verehrung des wahren Gottes. Poppo aber ward zum Bischof befördert. (Aus Sigeberts Chronik).

  1. Wildeshausen, südwestlich von Bremen. Es sind die Urkunden vom 16., 18., 20. März 980 für das Erzbisthum, die dänischen Bisthümer und das Kloster Repsholt.
  2. Herzog Hermann starb 973 am 27. März.
  3. 20. Mai 981.
  4. Er regierte jedoch selbst in England nicht.
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Adam von Bremen: Hamburgische Kirchengeschichte.Leipzig: Dyk'sche Buchhandlung, 1893, Seite 72. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hamburgische_Kirchengeschichte_(Adam_von_Bremen)_072.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)