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bis nach Lismona[1] gekommen sein, unerwarteter Weise alles verheerend. Als sie dann aber von da ab zu ihren Schiffen zurückkehrten, wurden sie bei Aunon[2] angegriffen und größtentheils niedergemacht.]

An Hardechnuts Stelle hatten die Engländer schon vorher seinen Bruder Eduard erwählt[3] den Imma ihrem ersten Mann geboren hatte; er war ein heiliger, gottesfürchtiger Mann. Da dieser nun den Suein in Verdacht hatte, daß er das Scepter von Anglien für sich fordern würde, so machte er mit dem Tyrannen einen Friedensvertrag, worin er festsetzte, daß derselbe nach seinem Tode der nächste Erbe des Reiches der Angeln sein sollte, auch dann, wenn Eduard Söhne bekäme. Durch diesen Vergleich besänftigt begab sich Suein nach Dännemark zurück. Viele Schlachten, heißt es, wurden zwischen Suein und Magnus geliefert, bis Suein, so oft besiegt, zum Anund, dem Könige der Schweden, entfloh.

75. Magnus, nunmehr Sieger, hatte Dännemark und Norwegen in Besitz. Zu ihm begab sich unser Erzbischof nach Sliaswig,1043. begleitet vom Herzoge Bernhard und Thiadmar, dem Bischofe von Hildesheim[4], und Rodulf, dem Bischofe eben jener Stadt. [Dieser Thiadmar, der aus Dännemark gebürtig war und in der fremden Sprache Tymme hieß, kam mit der Königin Gunhild, durch deren Fürsprache er das Bisthum von Hildesheim erlangte.] Während dieser Zusammenkunft wurde eine Schwester des Königs Magnus[5] mit Ordulf, dem Sohne des Herzogs, vermählt. Dieser hatte kaum die Hochzeit gefeiert, als er zu Gunsten seines Schwagers den Harold, einen Dänenfürsten, der von der Stadt der Apostel[6] heimkehrte, jenseits der Elbe erschlug, obwohl derselbe ganz unschuldig war.[7] Die

  1. Lesum.
  2. Aumunde.
  3. Eduard der Bekenner ward Ostern 1043 gekrönt.
  4. Dies war er von 1038-44.
  5. Sie hieß Wulfhilde.
  6. Das ist Rom.
  7. Dieser Harald war ein Sohn des Thurkill Sprakaloeg, vermählt mit Gunhilden, einer Nichte König Kanuts von dessen Schwester, welche mit dem Slavenkönig Wirthgeorn verheirathet war. Erschlagen wurde er am 13. November.
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Adam von Bremen: Hamburgische Kirchengeschichte.Leipzig: Dyk'sche Buchhandlung, 1893, Seite 115. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hamburgische_Kirchengeschichte_(Adam_von_Bremen)_115.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)