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Küstenlande der Dänen mit Feuer und Schwert. Damals wurde auch die Kirche zu Arhusin eingeäschert und die zu Sliaswig geplündert. König Suein aber ergriff die Flucht. Zwischen SCH. 65. Harold und Suein war die Fehde ihr Lebelang.

13. Zugleich trennten sich damals die Angeln von der Herrschaft der Dänen. Die Urheber des Aufstandes waren Gudwins Söhne, welche, wie wir oben[1] gesagt haben, die Söhne der Vaterschwester des Königs der Dänen waren und deren Schwester König Eduard heimgeführt hatte. Diese nämlich machten eine Verschwörung und erschlugen von den Brüdern König Sueins, welche in England Herzoge waren, den einen, Bern, auf der Stelle, den andern, Osbern, aber verwiesen sie samt allen den Seinigen aus dem Lande. Und darauf hielten sie England in ihrer Gewalt, während Eduard blos mit dem Leben und dem leeren Titel eines Königs sich begnügte.

14. Nachdem diese Begebenheiten sich daselbst ereignet hatten, wanderte der sehr christliche König der Schweden, Jacob, aus der Zeitlichkeit hinweg und ihm folgte sein Bruder Emund [Gamul], ein sehr schlechter Mann. Er war nämlich der Sohn


Schol. 65. Knut nämlich, der König der Dänen gab, wie wir bereits vorher (II, 52) gesagt haben, seine Schwester, welche Graf Richard verstoßen hatte, seinem Feldherrn Ulf; ihre Söhne waren Herzog Bern und König Suein. Herzog Ulf vermählte seine Schwester mit Godwin, dem Herzoge der Angeln; sie gebar den Suein, den Tosti und den Harold, und jene Gude, welche König Eduard zur Gemahlin nahm. Darauf erschlug Suein, Godwins Sohn, Bern, den Sohn seines Oheims. Harold aber, der ein sehr tapferer Mann war, schlug dem Griph, König von Irland, das Haupt ab,[2] vertrieb den Dänenkönig Suein aus England und achtete seinen eigenen Schwager und Herrn, den König Eduard, für nichts. Es folgt die Rache Gottes und die Plage von Seiten der Nordmannen und die Zerstörung Englands.

  1. Buch II, Kap. 52. Vergl Lappenberg's Geschichte von Großbritannien, Theil I, Seiie 479.
  2. Richtiger Griffith. Dieser, ein König von Wales, wurde von König Harold mit seinen irischen Bundesgenossen überwunden. Des Enthaupteten Kopf brachten die Waliser dem König Harold im Jahre 1061. Siehe Lappenberg a. a. O. Theil I, Seite 519 u. 523.
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Adam von Bremen: Hamburgische Kirchengeschichte.Leipzig: Dyk'sche Buchhandlung, 1893, Seite 132. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hamburgische_Kirchengeschichte_(Adam_von_Bremen)_132.png&oldid=- (Version vom 17.8.2016)