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Bischöfe müßten dem Vicar des apostolischen Stuhles die gebührende Unterwürfigkeit und Ehrfurcht erweisen. SCH. 70.

17. Nachdem diese Begebenheiten in Nortmannien sich ereignet hatten, war der Erzbischof eifrig darauf bedacht, sich mit dem Könige der Dänen wieder zu versöhnen, den er vorher durch die Ehescheidung von seiner Muhme beleidigt hatte. Denn er wußte, wenn er einen solchen Mann an sich knüpfte, so würde er zu allem, was er sonst im Sinne führte, einen leichteren Zugang haben. Bald also kam er, indem die Gunst, in der er durch seine Freigebigkeit bei allen stand, ihm zum Mittel diente, nach Sliaswig, wo er leicht zur Bekanntschaft und Wiederaussöhnung mit dem stolzen Könige gelangte und danach durch Geschenke und Gastmähler der erzbischöflichen Macht vor den königlichen Schätzen den Vorrang zu erringen wetteiferte. Zuletzt ward, wie es unter den Barbaren Sitte ist, zur Bestätigung des geschlossenen Bündnisses ein acht Tage hindurch wechselseitig angestellter Festschmaus gehalten. Hier wurde über viele kirchliche Angelegenheiten verfügt, über den Frieden der Christen, über die


Schol. 70. Bischof Alexander, Knecht der Knechte Gottes, entbietet Harold, dem Könige der Nordmannen, Heil und apostolischen Segen.

Weil Ihr im Glauben noch roh und in der kirchlichen Zucht gewissermaßen erlahmt seid, so gebührt es Uns, denen die Leitung der ganzen Kirche anvertrauet ist, euch mit geistlichen Ermahnungen häufiger anzugehen. Weil aber wegen der Schwierigkeit der weiten Reise Wir dies persönlich auszuführen durchaus nicht im Stande sind, so wisset, daß Wir Adalbert, dem Erzbischof von Hammaburg, Unserem Vicar, dies alles fest anvertrauet haben. Besagter ehrwürdiger Erzbischof also und Unser Legat hat Uns in Briefen geklagt, daß die Bischöfe Eueres Landes entweder nicht geweihet, oder gegen die römischen Privilegien, die seiner Kirche und ihm ertheilt sind, für Geld in Anglien oder in Gallien auf die schlimmste Weise ordinirt sind. Daher ermahnen wir euch in Vollmacht der Apostel Petrus und Paulus, daß, wie Ihr dem apostolischen Stuhle Unterwürfigkeit und Ehrfurcht zu erweisen verpflichtet seid, also auch Ihr und Euere Bischöfe dem vorbedachten ehrwürdigen Erzbischofe, Unserem Vicar und Stellvertreter, dasselbe leistet. Und so weiter.

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Adam von Bremen: Hamburgische Kirchengeschichte.Leipzig: Dyk'sche Buchhandlung, 1893, Seite 137. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hamburgische_Kirchengeschichte_(Adam_von_Bremen)_137.png&oldid=- (Version vom 30.7.2017)