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von Irland und Harold samt ihrem ganzen Heere vom Könige der Engländer erschlagen[1]. Kaum aber waren, wie man sagt, acht Tage vergangen, so brachte plötzlich Willehelm, der wegen seiner unehelichen Geburt den Beinamen des Bastards führte, von Frankreich nach England hinüberschiffend, dem ermüdeten Sieger den Krieg. In diesem wurden die Engländer, nachdem sie zuerst gesiegt hatten, dann aber von den Nordmannen besiegt waren, völlig zu Boden geworfen. Damals fielen Harold und nach ihm von den Engländern ungefähr 100,000 Mann. Der sieggekrönte Bastard vertrieb, Gott zu rächen, den die Engländer beleidigt hatten, beinahe alle Geistlichen und Mönche, welche ohne eine bestimmte Regel lebten. Nachdem er so alle Gegenstände der Aergerniß entfernt hatte, bestellte er den weisen Lanfrank zum Lehrer der Kirche[2], durch dessen Eifer sowohl vorher in Frankreich, als nachher in England Viele zu einem gottesfürchtigen Wandel gebracht wurden.

52. In Schweden starb um diese Zeit der sehr christliche König Stinkel. Darnach kämpften um den Thron die beiden Herics und in dieser Schlacht sollen sämtliche Gewaltigen der Schweden gefallen sein. Denn auch die beiden Könige kamen dabei um.SCH. 85. Da nun hiemit das ganze Königsgeschlecht erloschen war, so wurde sowohl der Zustand des Reiches verändert, als auch das Christenthum gar sehr gestört. Die Bischöfe, welche der Metropolit dorthin bestimmte, blieben aus Furcht vor Verfolgungen daheim. Der Bischof von Schonen allein sorgte für

Schol. 85. Als die beiden Herics in der Schlacht gefallen waren, wurde Halzstein, ein Sohn des Königs Stenkel, auf den Thron erhoben. Als aber auch er bald nachher vertrieben war, ward Amunder aus Ruzzien hergerufen, und als auch der entfernt war, erwählten die Schweden einen gewissen Haquin[3].

  1. In der Schlacht bei Stamfordbridge am 25. September 1060.
  2. Im Jahre 1070 wurde Lanfrank Erzbischof von Canterbury.
  3. Nach Snorre Sturleson (Magnus Barfot c. 13) wird Stenkills Nachfolger Haco genannt. Vergl. überhaupt Reuterdahl, Swenska Kyrkans Historia, Band I, Seite 207 ff.
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Adam von Bremen: Hamburgische Kirchengeschichte.Leipzig: Dyk'sche Buchhandlung, 1893, Seite 170. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hamburgische_Kirchengeschichte_(Adam_von_Bremen)_178.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)