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Kirchen bauen, die Armen unterhalten und die Gefangenen lösen, deren in jenen Landen viele sind.

9. Derselbe hochherzige Mann soll in der Zeit, wo in Schweden die heftigste Verfolgung der Christen entbrannt war, die Scaraner Kirche und die übrigen Gläubigen, da sie eines Hirten entbehrten, häufig besucht haben, indem er denen, die an Christum glaubten, Trost brachte und den Ungläubigen das Wort Gottes beharrlich darbot. Da schlug er auch das vielberühmte Bild des Frikke in Stücke. Wegen dieser Beweise seines inneren Werthes ward dieser Mann Gottes vom Dänenkönige in hohen Ehren gehalten und erhielt alsbald nach dem Tode Heinrichs des Dicken beide Bisthümer von Sconien, sowohl das von Lundona, als das von Dalboe zu verwalten.SCH. 113. Er errichtete darauf seinen Wohnsitz zu Lundona, zu Dalboe aber stiftete er eine Propstei für seine nach der Regel lebende Brüder. Als so der hochberühmte Mann Egino zwölf Jahre in seinem Priesteramte rühmlich vollbracht hatte, wanderte er, von der Stadt Rom heimgekehrt, bald nachdem er glücklich nach Hause gekommen war, zu Christo hinüber. Sein und des Funer Bischofs Tod fiel in dasselbe Jahr, in welchem unser Metropolit verstarb.SCH. 114.

10. Jetzt aber scheint es, weil sich die Gelegenheit darbietet, dieser Oertlichkeiten zu erwähnen, passend, etwas von der Natur des baltischen MeeresSCH. 115. zu sagen. Da ich oben (B. II., K. 16)

Schol. 113. Lundona, die erste Stadt Sconiens, ist ebensoweit vom Meere entfernt, wie von Dalboe.

Schol. 114. Jener Funer war wegen eines Criminalprocesses vom Erzbischofe vom Amte suspendirt und starb auf der Reise, als er sich nach Rom zum Gerichte begeben wollte.

Schol. 115. Das östliche oder barbarische oder scythische oder baltische Meer ist ein und dasselbe Meer, welches Marcian und die alten Römer die scythischen oder mäotischen Sümpfe oder die Einöden der Geten oder das scythische Ufer nennen. Dieses Meer nun, welches vom westlichen Ocean her zwischen Dännemark und Norwegen eintritt, erstreckt sich in bisher unerforschter Länge gen Osten.

Empfohlene Zitierweise:
Adam von Bremen: Hamburgische Kirchengeschichte.Leipzig: Dyk'sche Buchhandlung, 1893, Seite 207. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hamburgische_Kirchengeschichte_(Adam_von_Bremen)_215.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)