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wo wiederum jener Meerbusen ein Ende hat. So haben denn die Seiten dieses Meeres im Süden die Sclaven, im Norden die Schweden in Besitz genommen.

15. Auch versichern Landeskundige, daß Leute von Schweden aus zu Lande nach Griechenland hin durchgereist seien. Allein die barbarischen Völker, die in der Mitte liegen, hindern diese Reise, darum besteht man zur See die Gefahr.

16. In diesem Meerbusen sind viele Inseln, welche die Dänen und Schweden sämtlich in ihrer Gewalt haben; einige jedoch haben auch die Sclaven inne. Die erste derselben am Eingange jenes Sundes ist Wendila, die zweite Morse[1], die dritte Thud[2], welche nur durch einen geringen Zwischenraum von einander getrennt sind; die vierte ist Samse, welche der Stadt Arhusin gegenüberliegt, die fünfte Fune, die sechste Seland, die siebente die, welche mit derselben zusammenliegt[3], und die Inseln, deren wir oben (K. 4) Erwähnung gethan haben. Die achte nennt man die, welche, zunächst an Sconien und Gothien gelegen, Holm genannt wird[4]; dies ist der berühmteste Hafen Dännemarks und ein sicherer Standort für die Schiffe, welche zu den Barbaren und nach Griechenland gesandt zu werden pflegen.

Uebrigens liegen noch sieben andere kleinere Inseln im Südosten von Fune, die wir oben (K. 4) als fruchtreich erwähnten, nämlich Moyland[5], Imbra[6], Falstra, Laland, Langland[7] und so alle anderen in der Nachbarschaft befindlichen, von denen Laland weiter nach dem Innern zu sich erstreckt, so daß es das Gränzgebiet der Sclaven berührt[8].

Diese funfzehn Inseln gehören zum Reiche der Dänen und

  1. Mors, eine Insel Jütlands im Lymfiord, sie wird in Waldemar’s II. Schatzungsbuch vom Jahre 1231 Morsöe genannt.
  2. Jetzt ein Theil von West-Jütland, wo die Stadt Tisted liegt. In Waldemar’s Schatzungsbuch heißt es Tythaesysael, jetzt Thyland.
  3. Nämlich Sprogöe. Siehe Schol. 107.
  4. Siehe oben Kap. 8.
  5. Moen.
  6. Fehmern. Siehe unten Kap. 18. Fehmern wird in den Urkunden der Grafen von Holstein im vierzehnten Jahrhunbert Imbria genannt
  7. Hier fehlen die fünfte und sechste der erwähnten sieben Inseln, nämlich Alsen und Arröe.
  8. Er verwechselt Laland mit Fehmern. Vergleiche indeß Kap. 18.
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Adam von Bremen: Hamburgische Kirchengeschichte.Leipzig: Dyk'sche Buchhandlung, 1893, Seite 211. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hamburgische_Kirchengeschichte_(Adam_von_Bremen)_219.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)