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Formulierung gegeben. Es wäre aber irrig, diese Beschlüsse als Anzeigen für die allgemeinen Aussichten der Reformideen des Revisionismus in der Sozialdemokratie zu nehmen. Sie sind zum Teil dadurch erklärt, dass die politischen Verhältnisse in den Norddeutschen Staaten, dem grösseren Teile Deutschlands, noch nicht so geartet sind, Sozialdemokraten die Bewilligung der Budgets zu empfehlen. Auch wird eine grosse, und namentlich eine radikale Partei an ihrer traditionellen Politik immer nur langsam ändern. In anderen Punkten, wie z. B. in der Würdigung der Gewerkschaftsaktionen, insbesondere der Tarifverträge, in der Wertschätzung der Arbeiterkonsumvereine und der kommunalen Reformarbeit, lässt sich eine Entwicklung zu der vom Revisionismus vertretenen Auffassung gar nicht verkennen. Sie entspricht auch, wie im Vorstehenden gezeigt wurde, der ganzen Entwicklungsgeschichte der Partei. Dass sie sich nicht ununterbrochen, nicht in grader Linie vollzieht, ist die natürliche Folge des eigentümlichen Ganges der allgemeinen Entwicklung in Deutschland. Reaktionsmassregeln der Regierenden wirken ihr entgegen und können sie unter Umständen sogar zurückwerfen. Aber, wie nach dem Fall des Sozialistengesetzes, wird auch dann, nachdem der Sturm erst vorüber, der Sozialdemokratie der revisionistische Einschlag nicht fehlen.





36. Abschnitt.


Wirtschaftliche Bünde.




a) Bund der Landwirte.
Von
Konrad Freiherrn von Wangenheim auf Klein-Spiegel.
Vorsitzendem des Bundes der Landwirte.


Literatur:

von Kiesenwetter, „Zehn Jahre Wirtschaftspolitischen Kampfes“, Berlin 1903;
„Korrespondenz des B.d.L.“;
„Stimmen aus dem agrarischen Lager“;
„Materialien zum Zolltarif;
„Die Verhandlungen der Kreditkommission des B.d.L. vom 17. bis 19. 7. 1894“;
„Satzungen des B.d.L.“;
„Erläuterungen zu § 29 der Satzungen des B.d.L. (Gewährung besonderer wirtschaftlicher Vorteile für die Mitglieder des B.d.L.)“;
„Bundeskalender“;
„Mitteilungen des B.d.L.“;
„Agrarisches Handbuch“,
sämtlich erschienen im Verlag des B. d. L. –
„Deutsche Agrarkorrespondenz“, hrsg. von Edmund Klapper.

Der Bund der Landwirte umfasst das Gebiet des deutschen Reiches und hat seinen Sitz in Berlin. Der Zweck des Bundes ist: alle landwirtschaftlichen Interessenten, ohne Rücksicht auf die politische Parteistellung und Grösse des Besitzes, zur Wahrung des der Landwirtschaft gebührenden Einflusses auf die Gesetzgebung zusammen zu schliessen, um der Landwirtschaft eine ihrer Bedeutung

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Diverse: Handbuch der Politik – Band 2. Dr. Walther Rothschild, Berlin und Leipzig 1914, Seite 58. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Handbuch_der_Politik_Band_2.pdf/74&oldid=- (Version vom 5.9.2021)