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Diverse: Handbuch der Politik – Band 3

2 Schiessschulen, 50 Feldartillerie-Brigaden (100 Regimenter und 1 Schiessschule), 27 Fussartillerie-Regimenter und 1 F. A.-Bataillon (mit 1 Schiessschule, 37 Bespannungsabteilungen, Versuchsbatterie der Art.-Prüfungskommission, Artillerieoffiziere vom Platz, Vorstände von Artillerie-Depots), 44 Pionier-Bataillone (mit 35 Scheinwerferabteilungen, 1 Pionier-Versuchskompagnie), 31 Bataillone Verkehrstruppen, 26 Trainbataillone, 235 Maschinengewehrkompagnien.]

Hierzu kommen die besonderen Formationen (Schlossgardekompagnie, reitendes Feldjägerkorps, Intendanturen, Bekleidungsämter, Militär-, Erziehungs- und Bildungsanstalten, Aufsichtspersonal der Festungsgefängnisse usw).

Endlich die nichtregimentierten Offiziere usw. (4 Kriegsministerien, höhere Truppenbefehlshaber, Gouverneure, Kommandanten und Platzmajore, Adjutanturoffiziere und Offiziere in besonderen Stellungen, höhere Adjutanten, 4 Generalstäbe, sowie das Vermessungswesen, Ingenieuroffiziere, Pferdemusterungskommissare usw.). Dann das Reichsmilitärgericht und 317 Bezirkskommandos.

Die Zahl der Formationen wird 1915, nach Waffengattungen geordnet, betragen:

An Infanterie: 669 (statt 651), davon 18 Jäger-Bataillone (+ 18), 235 Maschinengewehr-, 18 Radfahrerkompagnien (+ 19 bzw. + 18), erstere zu je 6 Gewehren = 1410 Gewehre, 317 Bezirkskommandos.

Bei der Kavallerie: 550 (516) Eskadrons, dazu 2 Offizier-Reitschulen, 3 Militärreitinstitute (+ 34), 27 Maschinengewehrabteilungen zu je 6 Gewehren = 162 Gewehre.

An Feldartillerie: 633 Batterien (davon 600 fahrende, nämlich 525 Kanonen-, 75 Haubitzbatterien zu je 6 Geschützen, 33 reitende Batterien zu je 4 Geschützen für die 11 reitenden Abteilungen zu 3 Batterien bei 11 Regimentern der im Kriege zu bildenden 11 Kavallerie-Divisionen) mit im ganzen 3732 Geschützen.

Fussartillerie: 55 (48) Bataillone mit 37 Bespannungsabteilungen und etwa 1400 Geschützen (+ 7); Pionieren: 44 (33) Bataillone und 1 Versuchskompagnie mit 35 Scheinwerferabteilungen (+ 11); Verkehrstruppen: 31 (18) Bataillone (und zwar 4 Eisenbahnregimenter mit 8 Bat., 1 selbständiges bayerisches Eisenbahn-Bat., 8 Telegraphenbat., 5 Luftschiffer-Bat., 1 bayerisches Luft- und Kraftfahr-Bat., 5 Flieger-Bat., 1 Kraftfahrbat., 15 Fernsprech-Komp.) (+13); Train: 26 (25) Bataillone (+ 1 und 20 Kompagnien), leider ohne Schule und an Zahl zu schwach, besonders für die Reservetruppen. Hierzu kommen die Lehrtruppen der verschiedenen Waffen (LehrInf.-Bat. mit 1 Maschinengewehr-Kompagnie, je 1 Lehrregiment der Feld- und Fussartillerie), ferner 15 Festungs-Maschinengewehr-Kompagnien, Festungsfernsprechabteilungen, die verschiedenen Militärbildungsanstalten (2 neue Kriegsschulen, Vergrösserung des Kadettenkorps), Schiessplätze (2), Truppenübungsplätze (27). Die Infanterie-Bataillone haben, ebenso wie die fahrenden und Fuss-Batterien hohen oder niedrigen Etat, die Jäger und die Kavallerie sowie die reitenden Batterien Einheitsetat.

Die Organisation der Landwehr ist nur in ihren Grundsätzen gesetzlich geregelt, die des nur im Notfall im eigenen Lande aufzubietenden Landsturmes bestimmt der Kaiser.

Die Etatsstärke der Armee am 1. Oktober 1913 beträgt: 790 778 Köpfe und 157 816 Dienstpferde. Davon sind 30 253 Offiziere, 2483 Sanitätsoffiziere, 865 Veterinäre, 104 377 Unteroffiziere, 647 811 Gemeine. Die Infanterie ist 515 216 Köpfe, 6512 Pferde, die Kavallerie 85 593 Köpfe, 80 248 Pferde, die Feldartillerie 126 042 Mann, 60 736 Pferde, die Pioniere 24 010 Köpfe, 650 Pferde, die Verkehrstruppen 18 949 Köpfe, 2469 Pferde, der Train 11 592 Mann, 7561 Pferde stark. Oktober 1914 sollen 763 578 Unteroffiziere und Mannschaften etatsmässig sein.

Das Deutsche Bundesheer gliedert sich in:

I. Die Königlich Preussische Armee[1] unter dem König von Preussen als Chef mit den unter ihrer Verwaltung stehenden Kontingenten (von denen Baden ein A.-K., Hessen


  1. Die Preussische Armee verdankt ihre Begründung dem Grossen Kurfürsten, ihren Ausbau Friedrich Wilhelm I. und König Wilhelm I. durch die berühmte Armee-Reorganisation von 1859/60, die ein starkes Linienheer schuf.
Empfohlene Zitierweise:
Diverse: Handbuch der Politik – Band 3. Dr. Walther Rothschild, Berlin und Leipzig 1914, Seite 290. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Handbuch_der_Politik_Band_3.pdf/306&oldid=- (Version vom 11.12.2021)