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Diverse: Handbuch der Politik – Band 3

amerikanischen Politik wurde es verdankt, dass diese Stellungnahme der Vereinigten Staaten, die für das Deutsche Reich bedenklich geworden wäre und der Union Vorteile nicht gebracht hätte, nicht zu ihrem Ende kam. Seit 1901 (Reise des Prinzen Heinrich, Professorenaustausch usw.) hat sich eine immer stärkere Annäherung der beiden Staaten vollzogen. Wegen der grossen räumlichen Entfernungen und wegen der politischen Struktur der Union kann diese zu einem Bündnis nicht werden, wohl aber zu einer Entente, die Dauer verspricht, weil die Union und Deutschland in den Kardinalfragen der Weltpolitik die gleiche Stellung einnehmen; denn diese entspricht ihren realen Interessen. Das gilt sowohl für den Stillen Ozean und Ostasien, wie für Afrika und das asiatische Problem – Dinge, denen im Fortgang der Jahre auch die Union immer stärker nahe kommen wird als bisher. Sie verfolgt eine eigene, aus ihren Interessen sich ergebende auswärtige Politik, die mit japanischen und englischen Interessen zusammenstossen kann, während sie, richtig geführt, mit den deutschen Interessen nirgends zu kollidieren braucht.





109. Abschnitt.


Das Erwachen der asiatischen Völker.
Von
Dr. Albrecht Wirth,
Privatdozent an der Technischen Hochschule München.


Literatur:

Von der Gesamt-Literatur über Ostasien nennen wir zunächst einige geschichtliche Werke, die auch für das Verständnis der Gegenwart noch von Belang sind:
Boulger: A short history of China. London 1893.
Homer Hulbert: History of Corea 1906.
Marquis de la Mazelière: Histoire du Japon.
Wassiljew, W. P.: Die Erschliessung Chinas. Deutsche Bearb. von Rudolf Stübe, m. Beitr. von A. Conrady. Leipzig 1909.
Parker, E. H.: A thousand years of the Tartars. Shanghai. Kelly u. Walsh, 1895.
Wirth: Ostasien in der Weltgeschichte. Bonn 1900.
Derselbe, Gesch. Asiens, Halle 1905.
Sodann von allgemeineren Werken:
Rein: Japan;
Brinkley: Japan (Grosses Prachtwerk);
Paalzow: Das Kaiserreich Japan. Berlin 1908.
Parker: China und Religion, London 1905;
dazu
Vollers: Die Weltreligionen, Jena 1907.
Schiller: Gesch. Chinas. 1912.
Besonders reich ist die Literatur über die gelbe Frage.
Graf v. Wilamowitz-Moellendorff: Besteht eine gelbe Gefahr? 1904 Potsdam.
Vambery, H.: Die gelbe Gefahr. Budapest 1904
Wirth: Die gelbe und die slavische Gefahr. Berlin 1905.
v. Peez: Wir und die Ostasiaten, München 1904;
derselbe: Die gelbe Gefahr in der Geschichte Europas. Wien 1908.
Jakob Ernst: Die gelbe Gefahr. Stuttgart 1904.
Vgl. auch
Vosberg-Rekow: Nation und Welt, sowie Verhandl. des deutschen Kolonialkongresses 1905.
Graf Wartensleben: Veränderte Zeiten.
Franke, Geistige Strömungen im heutigen China, Berlin 1904.
Derselbe: Ostasiatische Neubildungen. 1911.
Vosberg-Rekow: Die Revolution in China. 1912.
Über den Krieg von 1894/95 unterrichtet
Wladimir: (Pseud.) The Japanese – chinese war.
Ferner
v. Müller: Der Krieg zwischen China und Japan 1894/95. Berlin 1895.
Über die Boxerunruhen
A. v. Müller: Die Wirren in China. Berlin 1900.
Scheibert: Der Krieg in China nebst e. Beschreibung d. Sitten, Gebräuche u. Geschichte d. Landes.
Die Kaiserliche Marine während der Wirren in China 1900–1901. Hrsg. vom Admiralstabe der Marine. Berlin 1903.
Vgl. auch
Binder v. Kriegelstein über den Anteil des deutschen Heeres an den Boxerkämpfen.
Über 1904/5 unterrichten
v. Schwartz,
v. Tettau,
Barzini,
Hamilton
und die
Generalstabswerke.

Schon Herodot sieht in dem Kampfe von Westen und Osten einen Hauptfaktor der Weltgeschichte. Die einzelnen Marksteine des Kampfes werden durch Kreta, Troja, Perserkriege, Alexander, Hannibal, Cäsar und Trajan, das Aufkommen des Christentums, den Arabersturm, die

Empfohlene Zitierweise:
Diverse: Handbuch der Politik – Band 3. Dr. Walther Rothschild, Berlin und Leipzig 1914, Seite 361. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Handbuch_der_Politik_Band_3.pdf/377&oldid=- (Version vom 21.11.2023)